Wieder Schmierereien am Spielplatz am Kreidebergsee – Stadt will informieren
HANSESTADT LÜNEBURG. – Eigentlich fügt sich der Felsen am Kreidebergspielplatz optisch wunderbar in die Landschaft rund um den Kreidebergsee ein. Doch leider machen immer mehr Schmierereien am Kletterfelsen dieses Bild zunichte. Nachdem bereits kurz vor der Eröffnung im September Kritiker des Spielplatzes den Felsen beschmiert hatten, sind nun weitere Schmierereien hinzugekommen. Von Schande und Geldverschwendung ist dort zu lesen, kritisiert wird durch die Unbekannten, dass der Spielplatz dem Naturschutz vor Ort entgegensteht. Oberbürgermeisterin Kalisch verurteilt die Schmierereien und zeigt sich zudem verwundert: "Diese Schmierereien verursachen zusätzliche Kosten, also genau das, was da inhaltlich kritisiert wird."
Auch Stadtbaurätin Heike Gundermann teilt das Unverständnis: „Es ist traurig, dass dieser Ort, der so vielen Kindern und Familien in Lüneburg Freude bereitet, so verschandelt wird.“ Die Kritik der selbst ernannten Naturschützer kann die Stadtbaurätin nicht nachvollziehen: „Im Zuge des Projektes Grünband Innenstadt wird viel für den Natur- und Artenschutz getan.“
So sind am Kreidebergsee beispielsweise noch die Wiederherstellung einer sehr alten Streuobstwiese sowie die Anlage einer Wildblumenwiese geplant. Darüber hinaus werden invasive Arten wie die armenische Brombeere zugunsten von heimischen Arten zurückgedrängt.
Daneben ist das Herstellen der vorhandenen Aussichtspunkte durch Gehölzrückschnitte und die Gestaltung eines neuen Aussichtspunktes am Ostufer des Sees angedacht. Denn das Projekt Grünband Innenstadt sieht insbesondere vor, die Aufenthaltsqualität in Lüneburgs Grünanlagen zu erhören. „Es geht also gleichermaßen um Naturschutz und um die Nutzung der Grünanlagen durch den Menschen“, erklärt Gundermann. Das sei kein Widerspruch. Auch der Spielplatz selbst wurde zu zwei Dritteln durch Städtebaufördermittel von Bund und Land im Rahmen des Projekts gefördert.
Die Schmierereien zu entfernen, ist auch Sicht der Hansestadt nur bedingt eine Lösung. Denn nicht nur, dass die Entfernung bei dem offenporigen Untergrund sehr kostspielig ist, man müsse außerdem davon ausgehen, dass innerhalb kurzer Zeit neue Schmierereien hinzukämen. Stattdessen will die Stadt nur vorerst vor Ort informieren. Ein Schild ist geplant, auf dem verdeutlicht wird, welche Maßnahmen für den Naturschutz umgesetzt werden. „Wir hoffen, so für mehr Verständnis zu sorgen“, sagt Gundermann.
Schmierereien verunstalten den Spielplatz am Kreidebergsee. Foto: Hansestadt Lüneburg
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