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    Pressemitteilung vom 15.03.2023

    Hosenfeld-Szpilman-Preis 2023 – Preisverleihung und öffentliches Konzert

    Pressemitteilung der Musuemsstiftung Lüneburg 

    Am 19. April jährt sich der Aufstand der im Warschauer Ghetto gefangenen Jüdinnen und Juden zum achtzigsten Mal. Unter ihnen war auch der polnische Pianist und Komponist Wladyslaw Szpilman, der als einziges Mitglied seiner Familie das Ghetto überlebte. Geholfen hat ihm Wilm Hosenfeld, der deutsche Wehrmachtsoffizier, der ihn versteckte und mit Nahrung und warmer Kleidung versorgte. Seinen Namen nannte er ihm nicht. Erst 1951 erfuhr Szpilman den Namen seines Retters und versuchte vergeblich, ihm zu helfen, aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft freizukommen. Eine beeindruckende und berührende Begegnung und ein Zeichen für Zivilcourage und Menschlichkeit inmitten des Grauens. 

    In den Jahren 2005 – 2017 verlieh die Leuphana Universität Lüneburg sieben Mal den Hosenfeld-Szpilman-Preis. Prämiert wurden wissenschaftliche, pädagogische und kulturelle Leistungen, die sich in eindrücklicher Weise mit ethischem Widerstandshandeln im Nationalsozialismus befassten oder auf besondere Weise einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dieser Geschichte leisten. 

    Die Universitätsgesellschaft Lüneburg hat es sich gemeinsam mit der Museumsstiftung und der Hansestadt Lüneburg nunmehr zur Aufgabe gemacht, den Hosenfeld-Szpilman-Gedenkpreis als Preis der Erinnerungskultur – Gegen das Vergessen künftig wieder zu vergeben, erstmals am 19. April. Die Ausrichtung der Preisverleihung ist dank einer großzügigen Spende des Rotary Clubs Lüneburg möglich, der zudem gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg auch das Preisgeld übernimmt.

    Das neu gegründete Kuratorium für die Vergabe des Hosenfeld-Szpilman-Preises hat sich zusammen mit den externen Jurymitgliedern Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, und Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor des Nordost-Instituts in Lüneburg, für einen würdigen Preisträger entschieden: das internationale Projekt Krzyżowa-Music. Krzyżowa-Music ist ein jährlich stattfindendes Kammermusik-Festival, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Frieden in Europa durch die Begegnung junger Menschen im gemeinsamen Musizieren zu fördern. Der Geist und die Inspiration, die aus diesem Projekt sprechen, stehen aufs Engste mit den Kriterien der Preisvergabe und der Freundschaft zwischen Wilm Hosenfeld und Wladyslaw Szpilman in Verbindung. Mit geladenen 

    Gästen, darunter auch Angehörige der Familien von Wladyslaw Spzilman und Wilm Hosenfeld, findet die Preisverleihung in der Leuphana Universität statt. Die Laudatio für die Preisträger hält die ehemalige Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Professorin Dr. Gesine Schwan. Seine Teilnahme zugesagt hat auch der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg, Pawel Jaworski.

    Um auch die Öffentlichkeit mit den Preisträgern bekannt zu machen und sie an der Vergabe des Preises teilhaben zu lassen, findet am Vorabend der Preisverleihung ein besonderes Konzert im Forum des Zentralgebäudes der Universität statt, an dem Musiker:innen aus dem Projekt Krzyżowa-Music teilnehmen. Miriam Helms Ålien (Violine) aus Norwegen, der spanische Klarinettist Pablo Barragán, der Cellist Alexey Stadler, geboren in Russland sowie der Pianist Amadeus Wiesensee sind regelmäßig Teil von Krzyżowa-Music und verbinden die Preisverleihung in Lüneburg nicht nur mit einem Konzert, sondern auch mit einem Musikvermittlungsprojekt an der Lüneburger Herderschule. Ergänzt wird das Konzert durch Ausschnitte aus den Tagebüchern von Wilm Hosenfeld und aus der Autobiographie von Wladyslaw Szpilman, gelesen von dem Lüneburger Schauspieler Niklas Schmidt. Die Tickets kosten 13 Euro und sind zu buchen unter: https://zentralgebaeude.de