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    Pressemitteilung vom 20.12.2022

    Lärmschutz für Anwohner:innen: Stadt plant neue Nutzungsregelung für die Sülzwiesen

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Wie können die Belange der Anwohnerschaft insbesondere mit Blick auf den Lärmschutz bestmöglich geschützt und gleichzeitig traditionelle und neue Kulturveranstaltungen auf den Sülzwiesen gefördert werden? Zu dieser Frage hat sich die Hansestadt jetzt mit Vertreter:innen des Lüneburger Schaustellerverbands, des Veranstalters Campus Lüneburg e.V. und der Sparkasse Lüneburg im Rathaus ausgetauscht. Ziel sei es, eine neue Nutzungsregelung für den Bereich der Sülzwiesen zu erarbeiten und darin auch Vorgaben für den Immissionsschutz aufzunehmen, erklärte Rechtsdezernent Markus Moßmann. 

    Die Regelung soll insbesondere die Anzahl der größeren Events wie Volksfeste und Konzerte sowie die notwendigen rechtlichen und technischen Standards zur Gewährleistung des Immissionsschutzes festlegen. "Dieser Rechtsrahmen ermöglicht es, dass sich Anwohnende und Veranstaltende gleichermaßen auf festgeschriebene Vorgaben verlassen können und Organisatoren ihre Events dementsprechend planen und die Kosten kalkulieren können", skizzierte Moßmann bei dem gemeinsamen Treffen. „Es geht uns darum, bei den Anwohnenden eine größtmögliche Akzeptanz zu erreichen und gleichzeitig langfristig traditionelle Veranstaltungen wie den Frühjahrsmarkt oder das Oktoberfest und neue Formate wie den Kultursommer für Lüneburg zu sichern.“ Für eine Zukunft auf den Sülzwiesen hatte sich der Kultursommer gegenüber der Verwaltung ausgesprochen.

    Das Regelwerk soll nach der Erarbeitung im Rahmen einer Bürger:innenversammlung den Anwohnenden sowie Interessierten vorgestellt werden. 

    „Wir tragen diesen neuen Rechtsrahmen mit“, sagte Benno Fabricius. Der Vorsitzender des Schaustellerverbandes machte bei dem Treffen aber auch deutlich: Neben dem Lärmschutz müssten auch die Interessen der Veranstalter mit Blick auf Plan- und Finanzierbarkeit von Events berücksichtigt werden. Das gelte gerade für Auflagen wie Gutachten oder Messungen. „Diese Traditionsveranstaltungen sind wichtig für Lüneburgs Freizeitangebot, sie ziehen Publikum aus der ganzen Region und aller Altersschichten an.“ Volksfeste seien beste Stadtwerbung. Und gerade die Jugend feiere mit, die ohnehin nicht mehr viele Treffpunkte in der Stadt habe. 

    Angela Meyer von der Sparkasse Lüneburg zeigte sich optimistisch, dass eine tragbare Lösung für alle gefunden wird: „Wir haben das gleiche Ziel und es geht jetzt darum, die Details zu diskutieren und zuletzt auch Kompromisse zu machen.“ Die Sparkasse ist Veranstalter des Zillertaler Abends, ein Besucher:innenmagnet beim Lüneburger Oktoberfest. 

    Die Organisatoren des Kultursommers, Max Giesler und Paul Reichwaldt, erklärten bei dem Treffen: „Der Campus Lüneburg e.V. begrüßt das Vorhaben der Hansestadt Lüneburg, die Sülzwiesen auch als Kulturveranstaltungsort zu erhalten.“ Beim vergangenen Kultursommer habe man gezeigt, dass die Durchführung von Konzerten im angekündigten Rechtsrahmen möglich ist. „Während des diesjährigen Kultursommers wurde eine anerkannte Messstelle beauftragt, alle Konzerte mit einer Kontrollmessung zu begleiten und ein Messgutachten anzufertigen“, erklärte Giesler, Veranstaltungsleiter bei Campus Lüneburg e.V. Die Vorgaben zum Immissionsschutz wurden durch verschiedene Maßnahmen der Veranstalter, darunter etwa die Ausrichtung von Bühne und Boxen, durchweg eingehalten, Beschwerden von Anwohnenden gab es kaum. „Wir freuen uns daher, dass der Lüneburger Kultursommer ab dem Sommer 2024 wieder auf den Sülzwiesen stattfinden kann“, so Giesler. 

    Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagte nach dem Treffen: „Ich hoffe sehr, dass die Verwaltung einen Weg aufgezeigt hat, der für alle tragbar ist und wir damit Kulturveranstaltungen auf den Sülzwiesen beibehalten und den Anforderungen des Lärmschutzes gerecht werden können.“ 

    Das neue Regelwerk wird in den kommenden Wochen erarbeitet und im neuen Jahr bei einer Anwohnerversammlung vorgestellt. Ziel ist, es den politischen Gremien im März zur Entscheidung vorzulegen.

    Info

    Britta Fritz (Mitte), im Bereich Umwelt für den Immissionsschutz zuständig, erläutert bei dem Treffen die Situation auf den Sülzwiesen. Mit dabei (v.l.) Rechtsdezernent Markus Moßmann, Angela Meyer von der Sparkasse Lüneburg, Paul Reichwaldt vom Campus Lüneburg e.V. und Benno Fabricius, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Lüneburg. Foto: Hansestadt Lüneburg