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    Pressemitteilung vom 10.02.2023

    Beantragte Erweiterung des Roy Robson Fabrikverkaufs: Stellungnahmen noch bis 3. März möglich

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Der Hansestadt Lüneburg liegt ein Antrag der Firma Roy Robson auf eine Erweiterung der Verkaufsfläche ihres Fabrikverkaufs vor. Da dies absehbar Auswirkungen auf die Innenstadt und das Einzelhandelsentwicklungs- und Zentrenkonzept haben könnte, hat die Bauverwaltung ein Einzelhandelsgutachten beauftragt, das jetzt bei einer Infoveranstaltung öffentlich vorgestellt wurde. Planungsziel für den B-Plan sei eine Innenstadtverträgliche Erweiterung, skizzierte Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Sie betonte: „Wir möchten hier einen maximal transparenten Prozess, bei dem wir allen, die betroffen sind, die Möglichkeit geben, ihre Bedenken einzubringen.“ Ein Vorentwurf des B-Plans sowie das Einzelhandelsgutachten liegen öffentlich in der Bauverwaltung aus und sind auf der städtischen Homepage einzusehen. 

    Noch bis zum 3. März können Stellungnahmen zu den Plänen abgegeben werden, die Hansestadt hat damit den Zeitraum für die vorzeitige Beteiligung noch einmal verlängert. „Alle Stellungnahmen fließen in die weiteren Planungen und in den politischen Entscheidungsprozess mit ein“, so Kalisch. Die Entscheidung, ob die Stadt die Erweiterung des Fabrikverkaufs zulässt, liegt beim Rat der Hansestadt. Den Aufstellungsbeschluss für die geplante Erweiterung hatte der Verwaltungsausschuss im Mai 2022 getroffen.

    Ergebnisse Gutachten
    Beantragt hat Roy Robson eine Vergrößerung der Verkaufsfläche von aktuell 2.830 Quadratmeter auf künftig 3.500 Quadratmeter. Angestrebt für den notwendigen B-Plan werde eine zentrenverträgliche Erweiterung des Fabrikverkaufs, führte Dr. Fabian Schubert vom Gutachterbüro Stadt & Handel bei der Vorstellung des Gutachtens aus. Darin kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass die beantragte Erweiterung um 670 Quadratmeter mit Blick auf den Innenstadt-Handel wirtschaftlich verträglich sei. „Im Bekleidungsbereich ist eine maximale Umsatzverteilung von 5 Prozent zu erwarten, im Bereich Schuhe eine Umsatzverteilung von rund 2 Prozent“, so Schubert. „Das ist eine geringe bis moderate Umverteilung.“ Darüber hinaus sei nur von einer mittelbaren Konkurrenz zwischen Innenstadt und Fabrikverkauf auszugehen, da Roy Robson eine sehr spezielle Zielgruppe habe. 

    Der Gutachter wies darauf hin, dass das Vorhaben in seiner beantragten Form mit dem Integrationsgebot des Landes-Raumordnungsprogramms Niedersachsen sowie dem Einzelhandelskonzept (EHK) der Stadt Lüneburg von 2011 nicht vereinbar sei. Er schlug vor, dies durch eine Fortschreibung des EHK und eine damit verbundene Ausweisung eines Nebenzentrums zu lösen. 

    In ihrem Fazit geben die Gutachter die Empfehlung, die geplante Erweiterung zuzulassen, jedoch auf die beantragte Gesamtverkaufsfläche von 3.500 Quadratmetern zu begrenzen.

    Diskussion
    In der anschließenden Diskussion beteiligten sich neben einzelnen Ratsmitgliedern vor allem Lüneburger Einzelhändler:innen. Der Tenor: Man sei stolz auf das Unternehmen Roy Robson und befürworte den Fabrikverkauf an der Bleckeder Landstraße. Zu kritisieren sei aber mit Blick auf den Standort Innenstadt der große Anteil von Fremdmarken im Fabrikverkauf. Lüneburger Händler:innen sowie LCM-Chef Heiko Meyer befürchteten zudem eine weitere Abwanderung von Geschäften aus der Innenstadt zu Roy Robson. 

    Der Anteil an Fremdmarken bei Roy Robson liegt nach den Erhebungen der Gutachter aktuell bei 39 Prozent im Bekleidungssektor und bei Null Prozent im Bereich Schuhe. 

    Oberbürgermeisterin Kalisch bedankte sich für die vielen Anregungen und Hinweise. Sie stellte in Aussicht, dass man prüfen werde, ob eine Begrenzung des Anteils von Fremdmarken im Sortiment über den B-Plan festgeschrieben werden könne. Kalisch forderte zuletzt erneut dazu auf, die Möglichkeit der Stellungnahme im Beteiligungsverfahren wahrzunehmen. 

    Stellungnahmen sind bis zum 3. März 2023 per E-Mail an Stellungnahmen61@stadt.lueneburg.de zu schicken. Diese werden anschließend geprüft und durch die Verwaltung abgewogen. Die entsprechenden politischen Beratungen und Beschlüsse sollen dann bis zum Sommer erfolgen.

    Info

    Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hatte zur Infoveranstaltung in die IHK eingeladen. Dort stellte Dr. Fabian Schubert vom Gutachterbüro Stadt & Handel (hinten, Zweiter von rechts) mögliche Auswirkungen einer Erweiterung für die Innenstadt vor. Foto: Hansestadt Lüneburg