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    Pressemitteilung vom 23.02.2023

    Auch ein Jahr nach Kriegsbeginn heißt Lüneburg Geflüchtete willkommen

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Ein ganzes Jahr ist es nun schon her, dass der Angriff Russlands auf die Ukraine die Welt entsetzte und auch in Lüneburg etliche Gewissheiten in Frage stellte. Ein Jahr Krieg, mitten in Europa. – Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch erinnert sich noch gut an die Stimmung im vergangenen Frühjahr auf dem voll besetzten Marktplatz bei der Kundgebung nach Kriegsausbruch und bei der Benefiz-Veranstaltung. „Willkommen in Lüneburg, willkommen im Herzen der Stadt“, sagte sie auf der Bühne auf dem Platz Am Sande auch auf Ukrainisch, um den geflüchteten Ukrainer:innen die Solidarität Lüneburgs auszudrücken und die Bereitschaft zu helfen. „Diese Botschaft ist immer noch ganz zentral“, unterstreicht Kalisch. „Und sie bleibt zentral, so lange dieser Krieg auch dauert.“ 

    Die Oberbürgermeisterin erläutert, was sie damit meint: „In verschiedenen Berichten zum Jahrestag haben überregionale Beobachter:innen die Sorge vor einer gewissen Müdigkeit im Westen thematisiert." Sie könne dazu führen, dass die Bereitschaft zu helfen und das Mitfühlen nachlassen. Claudia Kalisch appelliert daher: „Lassen Sie uns weiter mitfühlen und helfen! Denn die Berichte aus der Ukraine bleiben erschütternd.“ Ein weiterer Aspekt ist ihr wichtig: „Es ist gut, dass wir jetzt, zum Jahrestag des Krieges, den Fokus auf die Ukraine legen. Gleichwohl benötigen auch die vielen Menschen, die aus anderen Ländern der Welt Schutz bei uns suchen, ebensolche Unterstützung und Aufmerksamkeit.“

    Weitere Informationen zu ehrenamtlicher Hilfe und zu Angeboten für Geflüchtete aus der Ukraine

    Terminhinweis
    „Imagine Peace“- unter diesem Leitgedanken laden die Innenstadtkirchen Lüneburgs und der Ev.-luth. Kirchenkreis am Freitag, den 24. Februar 2023, um 18 Uhr in St. Michaelis zu einer gemeinsamen Friedensandacht ein.

    Info

    Zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar hat die Hansestadt Lüneburg vor dem Rathaus die ukrainische Flagge gehisst. Foto: Hansestadt Lüneburg

    Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Flucht nach Lüneburg
    • Mehr als 1000 Geflüchtete wurden in der Hansestadt seit Kriegsausbruch aufgenommen. Davon leben aktuell mehr als 700 Geflüchtete in städtischen Unterkünften, dezentral im Stadtgebiet verteilt.
    • Die Hansestadt betreibt aktuell sechs Gemeinschaftsunterkünfte sowie mehrere Wohnungen, in denen die Menschen sich selbst versorgen können. Hinzu kommen mehrere Notunterkünfte, in denen aktuell rund 225 Personen versorgt werden: drei Sporthallen (Im Grimm, Doppelhalle im Hanseviertel), die ehemalige Uni-Mensa im Roten Feld sowie das Hotel Heidpark für besonders schutzbedürftige Personen wie Schwangere, Gebrechliche und Kranke.
    • Die vom Land vorgegebene Quote ist der Hauptmaßstab dafür, welcher Ort wie viele Geflüchtete aufzunehmen hat. Die Hansestadt Lüneburg rechnet demnach bis Ende des Sommers noch mit etwa 700 weiteren unterzubringenden Menschen. Für die nächsten Wochen werden im Durchschnitt etwa 20 Personen pro Woche aus der Notunterkunft des Landkreises in Sumte in der Hansestadt Lüneburg eine Unterkunft benötigen.
    • Voraussichtlich im Laufe des Aprils können die Containeranlagen Am Bargenturm, an der Bockelmannstraße und am Ebelingweg bezogen werden. Sie bieten Platz für insgesamt mehr als 300 Menschen. Dabei wird es sich jeweils um Gemeinschaftsunterkünfte handeln, also Einrichtungen mit mehr Privatsphäre, als es in Notunterkünften möglich ist, sowie mit der Möglichkeit sich selbst zu verpflegen. Informationen für Anwohner:innen oder auch umliegende Schulen, Kitas und Gewerbebetriebe über den Betrieb und die Sozialarbeit vor Ort folgen vor dem Einzug.
    • Bereits ab Ende Februar hat die Hansestadt ein Wohnhaus an der Schießgrabenstraße für mehrere Familien angemietet.
    • Daneben steht die Verwaltung vor dem Abschluss eines Mietvertrags für ein größeres Gewerbeobjekt. Das Ziel: Umbau zur Notunterkunft, um mittelfristig nicht mehr auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen. Weitere Flächen für mögliche Unterkünfte sind in der Prüfung. Außerdem ist die Hansestadt im Gespräch mit anderen Kommunen über Kooperationen.
    • Stichwort Unbegleitete Minderjährige: Die Hansestadt Lüneburg hat aktuell 22 allein angereiste Jugendliche unter 18 Jahren aufgenommen. Weitere Unbegleitete Minderjährige sind zu erwarten. Einige der Jugendlichen können in eine Art Jugendwohngemeinschaft ziehen, die Hansestadt ist hier in Gesprächen über zwei Doppelhaushälften im Nordwesten des Stadtgebiets.
    • Kita und Schule: Insgesamt 49 Kinder aus der Ukraine besuchen bereits Kitas im Stadtgebiet. Sechs weitere stehen aktuell auf Wartelisten. – Insgesamt 183 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen städtische Schulen, davon 100 die Grundschulen.