Städtepartnerschaften
der Hansestadt Lüneburg
Die Hansestadt Lüneburg pflegt seit langer Zeit intensive Partnerschaften mit mehreren Städten im In- und Ausland. Jede hat ihre Besonderheiten, das macht sie so interessant.
Die Verwaltung und der Rat der Hansestadt haben dabei eine Maxime: Die Menschen aus den verschiedenen Ländern oder Regionen sollen sich kennen lernen und Freundschaft schließen. Administrative Begegnungen sind wichtig, aber längst nicht alles.
Hansestadt Lüneburg
Fachbereichsleiterin Kultur
Stefanie Kibscholl
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Miteinander in Europa
Städtepartnerschaft mit Izola, Timisoara, Athen/Kifissia und Mechelen
„Miteinander in Europa“ hat eine Städtepartnerschaft mit Izola, Timisoara, Athen/Kifissia und Mechelen koordiniert. Das übergeordnete Thema lautet „Die Einheit Europas gestalten – Mein Bild vom Frieden“.
Im Rahmen dieser Städtepartnerschaft hat MITEINANDER IN EUROPA das erste internationale Treffen in Lüneburg organisiert.
Weitere Infos auf der Website MITEINANDER IN EUROPA.
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Clamart (Frankreich)
Städtepartnerschaft seit 1975
1975 wurde die Partnerschaft mit Clamart geschlossen. Die Stadt liegt im Südwesten von Paris im Département Hauts-de-Seine und hat rund 55.000 Einwohnende (Stand 2024).
Clamart hat außer Lüneburg noch weitere Partnerstädte, und zwar in North Lincolnshire (Großbritannien), Majadahonada (Spanien), Artachat (Armenien) und Penamacor (Portugal).
Einer der Höhepunkte zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Clamart und Lüneburg war ein internationales Jugendprojekt aus Musik, Tanz, Schauspiel, Licht- und Videokunst unter dem Titel MOSAIK Odyssee – gemeinsam erarbeitet von Musikschulen bzw. Konservatorien und Hochschulen in Clamart, Lüneburg, aber auch Cáceres (Spanien) und Hammarö (Schweden). Es war 2015 in der Lüneburger Musikschule zu erleben.
Clamart diente auch als Drehort für mehrere Spielfilme. Der in Deutschland bekannteste dürfte „Die fabelhafte Welt der Amélie“ sein.
Frühling in Clamart
Quelle: Instagram-Kanal der Stadt Clamart
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Deutsch-Französische Gesellschaft
Kristina Lewerenz
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Ivrea (Italien)
Städtepartnerschaft seit 1988
Ivrea ist eine Stadt in Norditalien in der Provinz Turin, Region Piemont mit rund 22.000 Einwohnenden (Stand: 2022). 1988 unterzeichneten die Oberbürgermeister von Ivrea und Lüneburg die Partnerschaftsurkunde.
Ivrea liegt im Canavese-Gebiet, in der Mitte eines weiten Moränenkessels. Die Stadt ist umgeben vom Profil des historischen Wehrs von Ivrea, der höchsten Mauer Europas.
Die Stadt ist bekannt für ihren historischen Karneval, bei dem traditionell eine „Orangenschlacht“ (battaglia delle arance) ausgetragen wird. Das Spektakel lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen nach Ivrea. Die Tradition geht zurück auf das Jahr 1808, in dem die damaligen napoleonischen Herrscher den Zusammenschluss der verschiedenen Karnevalsfeste zu einem einzigen beschlossen.
Ivrea ist außerdem reich an historisch-künstlerischen Kulturgütern: Die Liste der Sehenswürdigkeiten reicht vom Dom über das von vier beeindruckenden runden Wachtürmen umgebene Schloss und die Kirche San Bernardino bis hin zum Amphitheater und Brücken aus römischer Zeit.
Stadtansicht von Ivrea
Foto: Hansestadt Lüneburg
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Köthen
Städtefreundschaft mit Staffellauf
Köthen liegt in der Nähe dreier wichtiger Städte in Sachsen-Anhalt. Dessau ist nur 20 Kilometer entfernt, Halle 30, Magdeburg 60. Die Stadt hat knapp 25.000 Einwohnende (Stand: 2023).
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört unter anderem das Schloss mit einer Gedenkstätte für Johann Sebastian Bach, der einige Jahre als Hofkapellmeister in Köthen wirkte. Die Stadt hat zahlreiche weitere historische Gebäude zu bieten. Wie Lüneburg ist Köthen eine Universitätsstadt.
Sportliche Tradition: Partnerstädtelauf mit Teilnehmenden aus beiden Städten
Seit 1990 gibt es einen jährlichen Staffellauf über 250 Kilometer zwischen den beiden befreundeten Städten Köthen und Lüneburg. Entstanden in der Wendezeit aus der damaligen engen Zusammenarbeit der beiden Städte, stehen hier sportliche Tradition und Freundschaft im Mittelpunkt.
Den Partnerstädtelauf bestreiten Läufer:innen aus beiden Städten in Teilstrecken. Bis einschließlich 2024 gingen insgesamt 333 Aktive an den Start und legten dabei zusammengerechnet rund 8.500 Kilometer zurück.
Die Teilnehmenden des Partnerstädtelaufs 2024 mit Bürgermeisterin Christel John (Mitte) im Lüneburger Rathausgarten
Foto: Hansestadt Lüneburg
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Kulmbach
Städtefreundschaft seit 1967
Kulmbach liegt in der bezaubernden oberfränkischen Landschaft am Zusammenfluss des Roten und des Weißen Mains sowie am Fuße von Frankenwald und Fichtelgebirge und hat rund 25.000 Einwohnende (Stand 2022).
Hervorragende Erholungsmöglichkeiten locken zahlreiche Gäste in die Stadt. Neben der eindrucksvollen Natur stellen gerade die Kulmbacher Altstadt und die umliegenden Ortschaften mit ihren zahlreichen historischen Gebäuden und Plätzen eine einladende Attraktion dar.
Das Wahrzeichen Kulmbachs, die Plassenburg, thront über der Altstadt und bietet Veranstaltungen unterschiedlicher Art: von Ausstellungen über Open-Air Konzerte bis hin zu historischen Märkten.
Die Plassenburg, Wahrzeichen der Stadt Kulmbach.
Foto: geoworld/Pixabay
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Naruto (Japan)
Partnerstädte seit 1974
Seit 1974 sind Naruto und Lüneburg Partnerstädte. Naruto liegt in der japanischen Präfektur Tokushima und hat rund 55.000 Einwohnende (Stand: 2022). Die Stadt ist für ein Naturschauspiel bekannt: Durch bestimmte Strömungsverhältnisse bilden sich im Meer nahe der Stadt imposante Strudel.
Von Kriegsgefangenen zu Freunden
Das Deutsche Haus in Naruto ist sowohl Museum als auch Begegnungsstätte. Es gibt Einblick in die „deutsche“ Geschichte Narutos: In der Nähe der Stadt befand sich das Kriegsgefangenenlager Bando. Dort waren während des ersten Weltkrieges deutsche Soldaten inhaftiert. Dank menschenwürdiger Haftbedingungen konnten sie ein beinahe normales Leben führen: Es entstanden eine Bäckerei und eine Druckerei, die Gefangenen betrieben Landwirtschaft, machten Sport und bauten sich eigenen Musikinstrumente.
Auf diesen Instrumenten spielten die Deutschen im Jahr 1918, bevor sie entlassen wurden, für die benachbarte japanische Bevölkerung Beethovens 9. Sinfonie mit dem 4. Satz „Ode an die Freude“. Das war die erste Aufführung der Sinfonie auf asiatischem Boden. Sie ist seitdem in Japan quasi ein Musik-Heiligtum.
In Naruto und Tokushima gab es 2018 zum 100. Geburtstag der Erstaufführung zahlreiche Jubiläumskonzerte, an denen auch Lüneburger Sängerinnen und Sänger teilnahmen. Im selben Jahr wurde Lüneburgs damaliger Oberbürgermeister Ulrich Mädge als Ehrenbürger der Stadt Naruto ausgezeichnet – ein weiterer Beleg für die lebendige Partnerschaft und die enge Verbundenheit der beiden Städte.
Auch eine Salzsau-Figur aus Lüneburg hat im Deutschen Haus in Naruto eine neue Heimat gefunden. Die Hansestadt entsandte das farbenprächtige Kunstwerk im Mai 2007 als Geschenk an ihre Partnerstadt nach Japan.
Siehe auch:
Dokumente von historischem Wert
Im Lager Bando sind zahlreiche Dokumente entstanden und bis heute erhalten, zum Beispiel persönliche Briefe, Postkarten, Plakate und Artikel aus der Lagerzeitung.
Später entstand die Idee, diese Dokumente zur Aufnahme in das UNESCO-Weltdokumentenerbe vorzuschlagen. 2017 unterzeichneten Ulrich Mädge und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil gemeinsam mit Vertretern der Stadt Naruto und der Präfektur Tokushima eine Vereinbarung zur diesbezüglichen Zusammenarbeit.
Mehr Informationen zur Städtepartnerschaft mit Naruto gibt es auf den Seiten der Deutsch-Japanischen Gesellschaft (DJG) zu Lüneburg e. V.
Das Deutsche Haus in Naruto
Foto: Hansestadt Lüneburg
Empfang einer Delegation aus Naruto im Lüneburger Rathaus im August 2024
Foto: Hansestadt Lüneburg
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Deutsch-Japanische Gesellschaft
Volker Geball
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Scunthorpe (Großbritannien)
Städtepartnerschaft seit 1960
Bereits seit 1960 sind Scunthorpe und Lüneburg Partnerstädte. Scunthorpe, eine verhältnismäßig junge Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern (Stand 2017), ist seit 1996 Teil und Verwaltungssitz der Gebietskörperschaft North Lincolnshire, mit welcher die Städtepartnerschaft weiterhin besteht.
Leicht erhöht mit Blick über den Fluss Trent, bildet Scunthorpe eher eine „Industrieinsel“ umgeben von attraktiven Dörfern mit fruchtbarem landwirtschaftlichen Nutzland. Interessant ist Scunthorpe für Historiker. Es gibt eine Vielzahl von Siedlungen aus der römischen und sächsischen Zeit in der Umgebung.
Die Stadt Scunthorpe entstand erst 1936. Einst ruhige ländliche Dörfer wurden damals zu Scunthorpe zusammengefügt. Dort entwickelte sich eines der Hauptzentren für die Stahlproduktion Europas. Heute gibt es nur noch ein Stahlwerk: das im Osten der Stadt gelegene Werk Scunthorpe Steelworks der British Steel Ltd.
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Tartu (Estland)
Städtepartnerschaft seit 1993
Die Partnerschaft zwischen Lüneburg und Tartu wurde 1993 besiegelt. Grundlage dafür waren frühere Kontakte und Freundschaften, die sich insbesondere aus den 17 Hilfstransporten nach Tartu ergaben, die die Hansestadt Lüneburg in den 1990-er Jahren organisierte.
Tartu (Dorpat) ist die zweitgrößte Stadt Estlands, in der rund 98.000 Menschen leben (Stand 2024). Sie liegt am Fluss Emajõgi (Embach), der die beiden größten estnischen Seen verbindet und zu Spaziergängen sowie im Sommer auch zu Wettkämpfen einlädt.
Tartu bildet das wirtschaftliche Zentrum Südestlands und ist zudem als alteingesessene Universitätsstadt das Bildungszentrum des Landes. Etwa 20.000 Studierende leben hier.
Die Partnerschaft zwischen Tartu und Lüneburg besteht passend dazu in einem regen Austausch von Menschen und deren Wissen. Kirchengemeinden, Schulen, Künstler und Vereine aus beiden Städten besuchen sich gegenseitig und haben in gemeinsamen Projekten den Grundstein für viele private Bekanntschaften und Freundschaften gelegt. Ein Praktikantenaustausch der Deutsch-Estnischen Gesellschaft zu Lüneburg ermöglicht es jungen Menschen, das Arbeitsleben und den Alltag in der Partnerstadt näher kennenzulernen.
Siehe auch:
Kulturhauptstadt Europas 2024
2024 ist Tartu eine der Kulturhauptstädte Europas. Aus diesem Anlass gibt es auch in Lüneburg verschiedene Veranstaltungen.
Das Tartuer Rathaus wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Foto: Makalu/Pixabay
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Deutsch-Estnische Gesellschaft
Heiko Frese
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Viborg (Dänemark)
Städtepartnerschaft seit 1992
Viborg befindet sich im Mittel-Jütland auf dem nördlichen Teil der dänischen Halbinsel, nordwestlich von Århus. Seit 1992 ist sie Partnerstadt Lüneburgs.
Die Gemeinde ist mit einer Fläche von 1474,05 Quadratkilometern die zweitgrößte Dänemarks. Dies ist ein Ergebnis der Fusion der Gemeinden Bjerringbro, Fjends, Karup, Møldrup, Tjele und des alten Viborg sowie des Schuldistrikts Hvam vom 1. Januar 2007 zur neuen Viborg-Kommune mit 96.847 Einwohnern. Das Stadtgebiet Viborg hat rund 41.00 Einwohner (Stand 2022).
Die Stadt besitzt einen neuromanischen Dom mit Krypta aus dem 12. Jahrhundert. Im alten Rathaus befindet sich das Skovgaardmuseum. Im Mittelalter war Viborg als Sammlungspunkt des Landstings, eine Art Regionalparlament, gewissermaßen die Hauptstadt Jütlands. Als eine der wenigen Nicht-Hafenstädte Dänemarks war Viborg auch später vor allem ein Zentrum der Geistlichkeit und der Verwaltung.
Das alte Rathaus in Viborg (erbaut 1728).
Foto: Stadt Viborg
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Deutsch-Dänische-Gesellschaft
Hiltrud Lotze
+49 4131 7771001
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Lüneburg und die Hanse
Der Hansebund der Neuzeit – ein großes europäisches Netzwerk
Seit 2007 trägt Lüneburg offiziell den Titel „Hansestadt“ und verweist damit auf seine Mitgliedschaft in der mittelalterlichen Hanse. Die Salzstadt war ein wichtiges Mitglied in dem Kaufmanns- und Städtebund – und auch eines der reichsten.
Der sogenannte Hansetag, ausgerichtet ab 1356, war die oberste Instanz der Gemeinschaft. Dort kamen Vertreter der Hansestädte zusammen, um geschäftliche, politische und organisatorische Angelegenheiten zu besprechen.
Die moderne Hanse steht für Vielfalt und Begegnung
Mit dem internationalen Städtebund DIE HANSE, gegründet 1980, sind diese Verbindungen heute im kulturellen Sinne wieder lebendig. Der Städtebund hat fast 200 Mitglieder in 16 europäischen Ländern. Alle diese Städte gehörten entweder zur historischen Hanse oder standen in Beziehung zu ihr. Auch Lüneburgs Partnerstart Tartu ist Mitglied im Hansebund.
Jedes Jahr richtet eine Mitgliedsstadt den Internationalen Hansetag der Neuzeit aus, ein mehrtägiges Fest der Vielfalt und Begegnung, an dem auch Lüneburg immer mit einer Delegation teilnimmt.
Hansetag 2012 in Lüneburg: Ein großes Fest der Kulturen
Lüneburg selbst war im Sommer 2012 Gastgeberin des 32. Internationalen Hansetages unter dem Titel „Verbindungen leben – Netzwerk Hanse“. Bei schönstem Wetter erlebten gut 200.000 Besucher:innen an vier Veranstaltungstagen ein Fest der Kulturen. Die Gäste ließen sich vom Hansemarkt, dem großen Bühnenprogramm und den Musik- und Tanzgruppen der Gaststädte begeistern.
Das Veranstaltungsjahr war nicht willkürlich gewählt: 2012 jährte sich der letzte historische Hansetag, der in Lüneburg stattgefunden hatte, zum 600. Mal.
2024 war Lüneburg wie jedes Jahr beim Internationalen Hansetag vertreten – diesmal in Danzig/Gdańsk.
Foto: Hansestadt Lüneburg
Beim Hansetag 2012 kamen in Lüneburg Delegationen aus mehr als 100 europäischen Hansestädten zusammen.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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