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    Die vier Dezernate

    Aktuell verantworten in der Hansestadt eine Dezernentin und drei Dezernenten die vielfältigen Themen in der Verwaltung. Dezernent:innen sind kommunale Wahlbeamte auf Zeit, die durch den Rat der Stadt gewählt werden. Sie erfüllen ähnliche Aufgaben wie ein Bundesminister auf Bundesebene oder ein Landesminister auf Landesebene und leiten jeweils einen festgelegten Geschäftsbereich (Dezernat).

    Markus Moßmann

    Erster Stadtrat und Dezernent für Nachhaltigkeit, Sicherheit und Recht 

     

    Kurzer Werdegang

    Markus Moßmann wurde 1975 in Gifhorn geboren. Weil sein Vater Berufssoldat war, zog die Familie oft um, lebte in Niedersachsen, Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und zuletzt längere Zeit wieder im niedersächsischen Burgdorf. Von dort zog es ihn zum Studium der Rechtswissenschaften nach Hannover und Madrid und für das Referendariat nach Köln. Bevor Moßmann die Leitung des Dezernates für Nachhaltigkeit, Sicherheit und Recht in Lüneburg übernahm, arbeitete er im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Moßmann lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Lüneburg.  

    Die aktuelle Amtszeit von Markus Moßmann läuft bis Januar 2031.

    Persönliches

    Lieblingsbuch: Die Lektüre des Kommentars von Blum & Meyer zum Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz ist immer ein Gewinn. Ebenfalls empfehlenswert: Die ERA 2010, Empfehlungen für Radverkehrsanlagen. Und zum Runterkommen lese ich dann meinen Töchtern „Pettersson und Findus, Pettersson zeltet“ als Vorgeschmack auf den nächsten Familien-Camping-Urlaub vor. 

    Lieblingsspruch: Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's einfach gemacht. (Autor:in unbekannt)

    Lieblingsfilm: Ziemlich beste Freunde.

    Lieblingsverein: TSV Hannover-Burgdorf

    Lieblingsband: Mumford and Sons

    Was hat Sie nach Lüneburg geführt?

    Ich bin 2008 zum ersten Mal nach Lüneburg gekommen. Ich war damals abgeordnet vom Land Niedersachsen und habe kommissarisch den Fachbereich Bürgerservice, Sicherheit, Verkehr und Umwelt geleitet. Es war eine bewusste Entscheidung, mein Praxisjahr im Rahmen der Führungskräfteausbildung beim Niedersächsischen Innenministerium in einer kleineren Kommunen zu absolvieren, nachdem ich zuletzt mit Köln, Madrid und Hannover in Großstädten gelebt habe. Der Funke ist da schon übergesprungen. Als dann 2010 die Dezernatsleitung in Lüneburg ausgeschrieben war, habe ich mich beworben: Mich hat die Stadt ebenso gereizt wie die abwechslungsreiche, herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe.   

    Was mögen Sie an der Stadt?

    Vieles. Ich mag das Stadtbild und die angenehme Größe. Ich finde es großartig, was Lüneburg in Sachen Daseinsvorsorge zu bieten hat, insbesondere auch für junge Familien. Und ich genieße es, so viele Naherholungsmöglichkeiten direkt vor der Tür zu haben.

    Was mögen Sie an Ihrem Job?

    Auch hier lautet meine Antwort: Es gibt sehr Vieles, was ich an der Arbeit im Rathaus und an den vielfältigen Aufgaben und Themen mag. Ganz besonders schätze ich es, dass ich das Ergebnis meiner Arbeit unmittelbar sehen und erleben kann oder eine prompte Reaktion erfahre – auch wenn diese mit negativer Kritik verbunden ist. Das betrifft fast alle Bereiche des von mir geleiteten Dezernates. Ob Mobilität, Bürgerservice, Ordnungsrecht oder Klimaschutz, die Auswirkungen betreffen die Menschen vor Ort direkt. Meine Kolleg:innen und ich haben sehr viel Kontakt zu den Menschen, die in der Stadt leben. Das bedeutet oft auch viel Arbeit, aber es ist immer bereichernd. Gemeinsam mit Einwohnenden und Politik gilt es, Lösungen für die großen aber auch kleinen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Ich bin dankbar, dass ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann.   

    In einfachen Worten: Was macht Ihr Dezernat? Was sind die Aufgaben Ihres Dezernats?

    Kernaufgabe im Dezernat ist (aktuell) sicher das Thema Mobilität. Wie können wir den Verkehrsraum in Lüneburg gerechter aufteilen, wie ist eine Verkehrswende möglich, die alle Interessen berücksichtigt und keinen und keine Lüneburger:in abhängt? Darauf gilt es, Antworten zu finden. Mit Blick auf den Klimaschutz ist Mobilität ein entscheidender Baustein. Darüber hinaus gehören das Rechtsamt sowie die Bereiche Bürger- und Migrationsservice sowie Ordnung in das Dezernat III. Das Dezernat hat viele Überschneidungen mit anderen Bereichen. So sind wir eigentlich bei fast allen Themen auf die eine oder andere Art involviert: Wenn gebaut wird, richten wir den Blick auf den Verkehr und Umweltbelange, zu denen zum Beispiel der Immissionsschutz gehört, wenn es um Schulen und Schülerzahlen geht, unterstützt der Bürgerservice mit wichtigem Zahlenwerk.    

    Was sind große Herausforderungen in Ihrem Dezernat?

    Mit Blick auf die Klimaziele haben wir einen enormen Zeitdruck und damit auch Handlungsdruck. Gleichzeitig ist es wichtig, sich auszutauschen mit Stadtgesellschaft und Politik. Dieser Austausch ist zeitaufwändig, aber notwendig, um alle Perspektiven zu berücksichtigen. Insbesondere bei der Mobilitätswende geht es darum, Kompromisse zu finden. Ein Kompromiss bedeutet aber auch: Alle Beteiligten bekommen nicht das, was sie ursprünglich wollten. Sich dennoch zu einigen und gemeinsam (schnelle) Lösungen zu finden – das ist die alltägliche Herausforderung.  Gleichzeitig geht es darum, Projekte und Visionen gemeinsam mit Landkreis und Nachbargemeinden anzugehen, denn egal ob Radverkehr, ÖPNV oder Verkehrsströme: Wir können nur gemeinsam agieren und effektive Lösungen finden.

    Was sind Ihre wichtigsten Ziele?

    Als Verkehrsdezernent möchte ich entscheidende Impulse für eine Mobilitätswende in Lüneburg setzen – und damit zugleich einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Einzelne Maßnahmen werden intensiv und mitunter kontrovers diskutiert. Mein Ziel ist es, dass mit dem Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan (NUMP) am Ende des Diskurses in Stadtgesellschaft und in den politischen Gremien ein konsensfähiger Vorschlag steht, den wir als Leitbild für die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte nutzen. Mein Ziel und Wunsch ist es, dass künftig der umweltfreundliche Verkehr in Lüneburg dominiert, dass wir dadurch die Aufenthaltsqualität in der Stadt erhöhen und am Ende die große Mehrheit der Einwohnenden feststellt: Wir alle profitieren – von weniger Staus, weniger Lärm, weniger Dreck und mehr Umweltschutz. Mir ist klar, dass wir bis dahin noch einen langen Weg vor uns haben. Ich habe Respekt vor dem Diskurs und vor den Fragen, auf die wir Antworten finden müssen, aber ich bin überzeugt, dass sich die Arbeit am Ende auszahlt. 

    Heike Gundermann 

    Stadtbaurätin

     

    Kurzer Werdegang

    Heike Gundermann wurde 1962 im thüringischen Arnstadt geboren, sie absolvierte dort nach dem Abitur eine Maurerlehre und studierte anschließend in Weimar. Mit dem Hochbau-Diplom in der Tasche spezialisierte sie sich an der Technischen Universität Dresden auf Altstadtsanierung und wurde 1990 mit 28 Jahren Bauamtsleiterin in ihrer Heimatstadt. 1996 kam sie mit ihren beiden Söhnen nach Lüneburg und wurde Stadtbaurätin der Hansestadt Lüneburg. Der Denkmalschutz ist für Heike Gundermann nicht nur Berufsalltag: Sie selbst lebt mit ihrem Lebenspartner in einem mehrere Jahrhunderte alten Haus in der Lüneburger Altstadt.

    Die aktuelle Amtszeit von Heike Gundermann läuft bis Mai 2026.

    Persönliches

    Lieblingsschriftsteller: Hanns-Josef Ortheil

    Lieblingszitat:

    „Bewacht ein altes Bauwerk mit ängstlicher Sorgfalt; zählt seine Steine wie Edelsteine einer Krone; stellt Wachen ringsherum auf, wie an den Toren einer belagerten Stadt;

    bindet es mit Eisenklammern zusammen, wo es sich löst; stützt es mit Balken, wo es sich neigt; kümmert euch nicht um die Unansehnlichkeit solcher Stützen;

    besser eine Krücke als ein verlorenes Glied. Tut dies alles zärtlich und ehrfurchtsvoll und unermüdlich, und so manches Geschlecht wird unter seinem Schatten erstehen, leben und wieder vergehen."

    (John Ruskin, 1849)

    Lieblingsfilm: Viel Lärm um nichts

    Lieblingsverein: mosaique – Haus der Kulturen Lüneburg

    Lieblingskünstler:in: Manfred Krug

    Was hat Sie nach Lüneburg geführt?

    Die Stelle der Stadtbaurätin hat mich 1996 nach Lüneburg gelockt. Ich hatte mir Lüneburg vor meiner Bewerbung gemeinsam mit meinen beiden kleinen Söhnen angeschaut und konnte mir sofort vorstellen, hier zu leben und zu arbeiten. Insbesondere der dichte und wertvolle Denkmalbestand hat mich gereizt. Ich habe der Stadt angesehen, dass hier Menschen leben und wirken, die sich für den Erhalt der Denkmale engagieren und Alt und Neu behutsam miteinander verbinden. 

    Was mögen Sie an der Stadt?

    Lüneburg ist eine historische und zugleich lebendige und wachsende Stadt. Diese Mischung macht Lüneburg für mich besonders interessant und lebenswert. Es gibt in Lüneburg mehr als 1500 Baudenkmale – für eine Stadt dieser Größe ist das etwas ganz Besonderes. Und für mich, die sich schon im Studium auf Altstadtsanierung spezialisiert hat, ist es besonders spannend, hier zu arbeiten.

    Was mögen Sie an Ihrem Job?

    Ich mag es, die Entwicklung dieser Stadt auf ganz vielen Ebenen mitzugestalten. Wo und wie wir leben, wie wir Plätze und Gebäude nutzen, das bestimmt auch maßgeblich das Miteinander einer Stadtgesellschaft. Überall dort, wo wir Grünflächen oder Plätze anlegen, Gebäude für unterschiedlichste Nutzungen bauen oder sanieren, sind Entscheidungen und Ergebnisse unmittelbar sichtbar. Die Entscheidungen haben im besten Fall Bestand – das macht einen weiteren Reiz meiner Arbeit aus. Als Stadtbaurätin in Lüneburg kann ich, im Dialog mit den Bürger:innen, Neues gestalten und zugleich Altes bewahren und für die vielfältigen Nutzung erhalten. Die Kombination aus beidem ist es, die mir gefällt. 

    In einfachen Worten: Was macht Ihr Dezernat? Was sind die Aufgaben Ihres Dezernats?

    Wir beschäftigen uns im Dezernat mit allem, was zum Bauen dazugehört. Dabei unterscheiden wir zwischen Gebäuden im Hochbau und Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken im Tiefbau. Mein Dezernat plant eigene Bauvorhaben und begleitet im Rahmen der Bauaufsicht alle privaten Bauvorhaben in der Stadt, dazu zählen Neubauten genauso wie Anbauten, Umbauten und Sanierungen. Hier beraten wir insbesondere beim Thema Denkmalschutz und bei der energetischen Sanierung.

    Neben den ganz konkreten Vorhaben beschäftigen wir uns im Dezernat VI außerdem mit der übergeordneten Stadtplanung, sprich damit, welche Flächen wie genutzt werden, was das für Natur, Klima und Landschaft bedeutet und wo wir als Stadt noch wachsen können und wollen. Zum Baudezernat zählt außerdem alles, was wir unter Stadtgrün verstehen, also öffentliche Grünanlagen, Waldflächen und städtische Friedhöfe.

    Was sind Ihre wichtigsten Ziele?

    Mein Anliegen ist es, dass die Stadt sich ihre Individualität bewahrt. Damit meine ich nicht nur die Vielfalt der (historischen) Gebäude, sondern auch die vorhandene Nutzungsvielfalt. Unser Ziel sollte es sein, insbesondere auch die Innenstadt und die Altstadt als Wohnraum lebendig zu halten. Für die Lebensqualität und das Klima entscheidend ist außerdem, dass wir das viele Grün in Lüneburg erhalten. Es ist gut und wichtig, dass Lüneburg bald ein Stadtentwicklungskonzept bekommt, damit wir einen Rahmen haben für ein nachhaltiges Wachstum, das auch alle anderen Bereiche wie Mobilität, Klima und Soziales einbezieht.  

    Was sind große Herausforderungen in Ihrem Dezernat?

    Flächen sind nur noch begrenzt verfügbar und zugleich ist Lüneburg eine wachsende Stadt. Wie kriegt man das zusammen? Das ist eine der größten Herausforderungen für uns. Am drängendsten stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Angesichts der zusätzlich explodierenden Baukosten ist der sozialer Wohnungsbau im Moment faktisch zum Erliegen gekommen. Hier müssen sich dringend die Förderbedingungen ändern. Und auch bei der Nachverdichtung haben wir es mit widerstreitenden Interessen zu tun: Wie eng und hoch wird gebaut, wie viele Menschen können in einem Quartier leben und sich dort fortbewegen? Und wie geht das unter bestmöglichem Schutz von Natur und Klima?

    Matthias Rink

    Stadtkämmerer und Leiter des Dezernats für Finanzen und Innere Verwaltung 

     

    Kurzer Werdegang

    Matthias Rink wurde 1971 in Bernau geboren und ist Dipl.-Verwaltungswirt. Er verfügt über eine 30-jährige Berufserfahrung in der Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung, davon über 20 Jahre in unterschiedlichen Führungsfunktionen. In den letzten acht Jahren war Rink in einem Brandenburger Landkreis zunächst als Dezernent für Soziales und Verkehr, zuletzt als Dezernent für Service, Finanzen und Sicherheit tätig. Vor seiner Tätigkeit als Dezernent war er jahrelang in seiner Heimat gewählter Stadtverordneter und Mitglied des Kreistages. Rink ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern und Herrchen von Hund Toni.

    Die aktuelle Amtszeit von Matthias Rink läuft bis August 2031.

    Persönliches

    Lieblingsbuch: Walter Isaacson „Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers“

    Lieblingszitat/Spruch: „Wer nicht manchmal das Unmögliche wagt, wird das Mögliche nie erreichen.“ (Max von Eyth)

    Lieblingsfilm: 72 Stunden – The next three days

    Lieblingsverein: FC Bayern München

     

    Was hat Sie nach Lüneburg/ins Rathaus geführt?

    Ganz klar: der Kick, mit 52 Jahren noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen, und der Job als Stadtkämmerer in einer wunderschönen Stadt. Verbunden mit dem Wunsch und der Bereitschaft, bei der Gestaltung eines modernen Dienstleisters für die Stadt Lüneburg verantwortlich mitzuwirken. Mit einem für mich neuen Team und unter sehr spannenden Voraussetzungen. Außerdem: meine Frau ist gebürtige Niedersächsin aus dem Schaumburger Land. Niedersachsen ist so seit über 30 Jahren meine zweite Heimat. Auch die Lüneburger Heide war mir ein Begriff. Das hat die Entscheidung, sich auf die Stelle des Lüneburger Stadtkämmerers zu bewerben, natürlich erleichtert.

    Was mögen Sie an der Stadt?

    Bisher gefällt mir vor allem die wunderschöne Altstadt – und hier besonders das Wasserviertel. Ansonsten muss ich vieles erst kennenlernen, da ich momentan quasi nur den Weg mit dem Fahrrad von Oedeme ins Rathaus und zurück kenne… Als „Neuling“ wird es daher ein paar Wochen oder Monate dauern, bis ich die vielen schönen Ecken Lüneburgs entdeckt bzw. erkundet habe. Vielleicht stellen Sie mir diese Frage dann einfach nochmal?

    Was mögen Sie an Ihrem Job?

    Das Besondere an dem Job ist, gemeinsam mit einem Team aktiv auf die Gestaltung der Stadt und die Leistungsfähigkeit der Verwaltung Einfluss nehmen zu können. Das, was wir in der Verwaltung erarbeiten und umsetzen, sehen wir in unserem direkten Lebensumfeld. Ich mag es, Ideen einzubringen, weiterzuentwickeln und zur Umsetzung bringen. Dabei gibt es aus meiner Sicht keine Denkverbote – natürlich immer im Rahmen des Erlaubten. Bei all unseren verschiedenen Aufgaben müssen wir manchmal auch das Unmögliche wagen, um das Mögliche für die Hansestadt Lüneburg zu erreichen. Schwierig wird es für mich, wenn ich zu oft den Satz höre: „Das haben wir schon immer so gemacht…“

    In einfachen Worten: Was macht Ihr Dezernat? Was sind die Aufgaben Ihres Dezernats?

    Mein Dezernat ist als Querschnittsressort vor allem der hausinterne Dienstleister. Es steuert die Personal- und Finanzangelegenheiten der Stadtverwaltung und sorgt für leistungsfähige IT- und Servicedienstleistungen. Letztlich sind wir eine Art Maschinenraum. Durch die vielfältigen Aufgaben wirken meine Mitarbeitenden und ich in alle anderen Bereiche der Verwaltung hinein. Ohne uns wäre die Arbeit als moderne Verwaltung undenkbar. Wichtig ist eine ganz klare Grundsatzakzeptanz der Arbeit und Entscheidungen der Querschnittsbereiche. Dort wirken wie in allen anderen Fachbereiche Experten, die wissen was sie tun und nach klaren Zielen arbeiten bzw. aus der Leitung heraus gesteuert werden.

    Neben bei profitieren auch die Bürger:innen direkt von unserer Arbeit im Dezernat, zum Beispiel durch neue digitalisierte Dienstleistungen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes.

    Was sind große Herausforderungen in Ihrem Dezernat?

    Eine der größten Herausforderungen – allerdings nicht nur mein Dezernat betreffend – ist sicherlich die Konsolidierung des Haushalts. Das wird eine Mammutaufgabe, u.a. im Hinblick auf die kritische Auseinandersetzung mit bestehenden finanzrechtlichen Vereinbarungen, die nur in guter Abstimmung mit den anderen Dezernent:innen sowie Fachbereichs- und Bereichsleitungen zu bewältigen ist. Ansonsten geht es im Dezernat für Finanzen und Innere Verwaltung immer auch darum, möglichst geräuschlos rechtzeitig und umfassend die notwendigen Strukturen und Ressourcen für eine leistungsstarke Verwaltung sicherzustellen. Sei es beim Personal, beim Geld oder bei der Arbeitsinfrastruktur. Als Querschnittsressort wirken wir hinter den Kulissen in alle anderen Bereiche der Verwaltung. Dabei gilt es das bisher Gute zu bewahren und gleichzeitig den Mut und die Durchsetzungskraft zu besitzen, auch neue Wege zu gehen.

    Was sind Ihre wichtigsten Ziele?

    Als Stadtkämmerer und Leiter des Dezernats für Finanzen und Innere Verwaltung habe ich zwei Ziele, die für mich ganz oben stehen: Erstens soll es gelingen, im Miteinander mit Kolleg:innen der Verwaltung sowie Vertreter:innen der Politik den städtischen Haushalt zukunftsfähig zu machen und so die Hansestadt Lüneburg auf ein solides, finanzielles Fundament zu stellen. Zweitens möchte ich natürlich die Leistungsfähigkeit einer modernen Stadtverwaltung dauerhaft steigern und sicherstellen. Beides müssen wir stets im Miteinander denken und entscheiden.

    Florian Forster

    Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales, Kultur und Sport

     

    Kurzer Werdegang

    Der gebürtige Münchner ist Diplom-Informatiker (Universität Passau) und Wirtschaftswissenschaftler (FernUniversität Hagen). Seine beruflichen Stationen als Verwaltungsbeamter führten ihn unter anderem nach Nordrhein-Westfalen zum dortigen Landesbetrieb IT.NRW (2008 bis 2016) und nach Bremen, wo er von 2017 bis 2022 das Themenfeld „Familie und Kind“ beim Senator für Finanzen leitete. Forster hat zwei (fast) erwachsene Kinder. Er lebt in Lüneburg und am Wochenende mit seiner Familie in Bremen.   

    Die aktuelle Amtszeit von Florian Forster läuft bis Oktober 2030.

    Persönliches

    Lieblingsbuch: Die Lehmann Trilogie von Sven Regener.

    Lieblingsspruch: ´s mou gei. Das stammt aus meiner oberpfälzischen Heimat und bedeutet: „Es muss klappen.“

    Lieblingsfilm: Star Wars (das Original natürlich)

    Lieblingssport: Basketball

    Lieblingskünstler:in: Queen

    Was hat Sie nach Lüneburg geführt?

    Soziales und Umwelt, das sind die beiden großen Themen, für die ich brenne, privat und beruflich. Als in Lüneburg die Leitung des Sozialdezernats ausgeschrieben war, musste ich daher nicht lange überlegen. Der Aufgabenzuschnitt, der alle gesellschaftlich grundlegenden Themen abdeckt, sprich Bildung, Jugend, Soziales, Kultur und Sport, das hat mich besonders gereizt. Gewechselt bin ich von einer Hansestadt (Bremen) in eine andere Hansestadt. Ich mag den Norden, die Größe Lüneburgs und der Aufbruch, der hier stattfindet. 

    Was mögen Sie an der Stadt?

    So lapidar das klingt: Ich mag die kurzen Wege in dieser Stadt! Es passiert mir immer wieder, dass ich zu früh bei Terminen bin. 

    Bei meiner vorherigen Tätigkeit war ich bundesweit unterwegs. Dabei geht viel Zeit drauf fürs An- und Abreisen. Jetzt freue ich mich darüber, diese Zeit vor Ort für meine Arbeit nutzen zu können.   

    Und natürlich ist Lüneburg noch dazu eine wunderschöne und grüne Stadt. Hier lebe ich gerne. 

    Was mögen Sie an Ihrem Job?

    Das Reizvolle ist der direkte Kontakt zu den Menschen und die direkte Wirkung dessen, was wir im Dezernat auf den Weg bringen. Ob Kitas, Seniorenarbeit, Kultur, Sport, Jugendarbeit, Frauenhaus oder Geflüchtete – die Themenpalette ist enorm groß und dementsprechend vielfältig ist die Arbeit als Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales, Kultur und Sport. Hinzu kommt die Aktualität und Dringlichkeit vieler Themen: Kein Arbeitstag gleicht dem anderen und kein Tag läuft wie geplant. 

    In einfachen Worten: Was macht Ihr Dezernat? Was sind die Aufgaben Ihres Dezernats?

    Ganz kurz gesagt: Wir schaffen im Dezernat die Rahmenbedingungen für das gesellschaftliche Zusammenleben in Lüneburg. Die Betreuung von Kindern in Kitas und Schulen, die Unterbringung von Geflüchteten oder Obdachlosen, die Unterstützung von Senior:innen, der Schutz von Kindern oder Frauen, die aus häuslicher Gewalt fliehen – das alles sind Aufgaben, die essentiell sind in einer Gesellschaft und ohne die alles andere nicht funktionieren kann.

    Was sind Ihre wichtigsten Ziele?

    Kurzfristig ist es ganz klar mein vorrangiges Ziel, die sozialen Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und Syrien, oder auch die Entwicklungen in Afghanistan, für Lüneburg bestmöglich zu managen, die Menschen gut unterzubringen und hier auch für die Zukunft besser aufgestellt zu sein. Denn globale und lokale Flüchtlingsströme wird es weiterhin geben, darauf müssen wir uns vorbereiten.

    Mittelfristig arbeite ich daran, Themen, die in der Vergangenheit zu kurz gekommen sind, zum Abschluss zu bringen – im Bereich Jugendarbeit und Quartiersmanagement etwa, aber auch beim Thema Frauenhaus.

    Langfristig möchte ich die Kinder- und Jugendarbeit in den Fokus meiner Arbeit stellen. Wenn Gesellschaft gelingen soll mit all den großen Transformationsprozessen und Herausforderungen, dann ist es wichtig, nachfolgende Generationen bestmöglich darauf vorzubereiten, auszubilden und emotional-sozial zu stärken. 

    Was sind große Herausforderungen in Ihrem Dezernat?

    Die größte Herausforderung ist es, im Sozialen gute Arbeit zu machen und diese finanzieren zu können. Das wird sich mit der angespannten Haushaltslage in den Kommunen noch verschärfen. Denn insbesondere viele präventive Maßnahmen sind sogenannte freiwillige Leistungen deren Wirkung oft erst auf lange Sicht monetär bewertet werden kann, das heißt: Wenn das Geld in der Kasse fehlt, fallen sie unter Umständen weg oder werden verschoben. Das gilt es zu verhindern.

    Hinzu kommt das Thema Fachkräftemangel, dass uns insbesondere im Bereich Kitas vor große Herausforderungen stellt.