Starker Befall mit Eichenprozessionsspinner in Lüneburg: Stadt hat bereits 150 Nester entfernt
HANSESTADT LÜNEBURG. – Deutlich mehr Eichenprozessionsspinner als sonst gibt es in diesem Jahr in Lüneburg. Bislang wurden bereits rund 150 Nester entfernt – so viele wie nie zuvor. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es etwa 20 Nester. Die Bekämpfungssaison dauert noch etwa zwei Wochen, bis sich die Raupen verpuppt haben.
Mögliche Ursachen und Schutzmaßnahmen
Generell neigt der Eichenprozessionsspinner zu starken, zyklischen Populationsschwankungen. „Die starke Ausbreitung in diesem Jahr könnte allerdings auch mit den guten Flugbedingungen für die Falter im vergangenen Sommer und dem außergewöhnlich trockenen Frühjahr zusammenhängen“, sagt Jonas Herzberg aus dem Bereich Grünplanung.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners kommen vor allem auf Stiel- und Traubeneichen vor, können aber auch andere Eichenarten, wie die amerikanische Roteiche, als Nahrungsbäume nutzen. In Ausnahmefällen werden sogar Hainbuchen befallen. Der Eichenprozessionsspinner ist dabei keine invasive Art, sondern gehört zum heimischen Naturraum.
Mechanische Entfernung durch Fachfirma
Wie in den Vorjahren hat die Stadt eine Fachfirma mit der Bekämpfung beauftragt. Die Nester werden mechanisch mit einem Spezialstaubsauger entfernt, wobei die Fachkräfte Schutzkleidung tragen, um sich vor den Brennhaaren zu schützen. Bei Nestern in großer Höhe wird zusätzlich ein Hubsteiger eingesetzt.
Entfernt werden Nester an Bäumen von städtischen Kitas und Schulen sowie an Straßenbäumen und Bäumen in Grünanlagen, die stark von Fußgänger:innen und Radfahrenden genutzt werden.
In städtischen Wäldern werden Nester in der Regel nicht entfernt, da Höhe und Anzahl der betroffenen Bäume eine Entfernung oft unmöglich machen. In stark frequentierten Waldbereichen weist die Stadt mit Schildern auf den EPS hin.
Empfehlung an Bürgerinnen und Bürger
Die feinen Brennhaare der Raupen schützen diese vor Fressfeinden, können aber beim Menschen und bei Haustieren Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen – insbesondere bei direktem Kontakt.
Personen, die empfindlich auf den EPS reagieren, wird empfohlen, Spaziergänge eher in offener Landschaft und nicht in eichendominierten Wäldern zu unternehmen. Da auch Hunde empfindlich reagieren können, gilt dies ebenso für die Gassi-Runde.
Meldungen von Nestern
Nester können im Bereich Grünplanung der Hansestadt Lüneburg unter gruenplanung@stadt.lueneburg.de gemeldet werden.
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