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    Pressemitteilung vom 16.07.2025

    Offene Blindgängerverdachtspunkte in Lüneburg: Hansestadt beginnt im Spätsommer mit den Sondierungen

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Bomben, Granaten oder andere Kampfmittel – diese Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg befinden sich auch in Lüneburg noch vereinzelt unter der Erde. Erst vor wenigen Jahren hatte die Stadt die bis dato bekannten Blindgängerverdachtspunkte untersuchen und gefundene Blindgänger entschärfen lassen. Vergangenes Jahr sind dann neue Verdachtspunkte hinzugekommen. Grund dafür waren zum einen neues Fotomaterial von 1945, das aus weltweiten Archiven erworben wurde und zum anderen neue, KI-gesteuerte Analysetechniken, mit denen weitere Verdachtspunkte lokalisiert werden konnten. 

    94 Verdachtspunkte im Stadtgebiet

    Im Ergebnis gibt es nun 94 Verdachtspunkte, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind – 27 Punkte liegen auf städtischem Grund, alle übrigen auf privaten Grundstücken. Die Hansestadt hat die Punkte in Cluster unterteilt und wird diese sukzessive vom Kampfmittelsondierungsunternehmen Firma Schollenberger untersuchen lassen. Die Sondierungen werden in den Stadtteilen Oedeme und Wischenbruch starten. Dort betroffene Eigentümer:innen werden von der Hansestadt frühzeitig informiert und zu einer Informationsveranstaltung am 20. August eingeladen. 

    Eigentümer:innen aus anderen Stadtteilen, auf deren Grundstücken sich ebenfalls Verdachtspunkte befinden, werden erst zu einem späteren Zeitpunkt im Laufe der Sondierungsarbeiten informiert und dann ebenfalls zu entsprechenden Info-Veranstaltungen eingeladen. 

    Zeitplan steht erst nach den ersten Clustern 

    Den genauen Zeitplan kann die Hansestadt aktuell noch nicht benennen: „Nach den ersten beiden Clustern werden wir mehr dazu sagen können, wieviel Zeit die Sondierungen samt Sperrungen etc. tatsächlich in Anspruch nehmen,“ erklärt Bjarne Froh mit der Aufgabe Gefahrenabwehr im Bereich Ordnung und Verkehr. Der Zeitaufwand hängt auch maßgeblich von den baulichen Gegebenheiten auf den Grundstücken ab sowie davon, ob sich Verdachtspunkte bestätigen und eine Bergung und Entschärfung notwendig wird.   

    Wichtige Infos im Überblick:


    Zu den Kosten

    Wenn es zu einem Blindgängerfund kommt, übernimmt das Land Niedersachsen die Kosten für Bergung, Entschärfung, Sprengung, Transport und die Vernichtung des Kampfmittels. Die Stadt Lüneburg trägt im Falle eines Blindgängerfunds die Evakuierungskosten. Kosten für Privatpersonen entstehen damit nur für die Sondierungen - und auch nur dann, wenn ein Kampfmittel gefunden wird. Wird kein Kampfmittel gefunden, trägt diejenige Behörde die Sondierungskosten, die den sogenannten Gefahrerforschungseingriff veranlasst hat – in diesem Fall die Hansestadt Lüneburg.

    Zu den Sondierungen

    Die Stadt Lüneburg als zuständige Gefahrenabwehrbehörde ist gesetzlich verpflichtet, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, dazu zählt auch das größtmögliche Maß an Sicherheit in Sachen Kampfmitteln. Eigentümer:innen können die Sondierungsmaßnahmen daher nicht ablehnen, sie haben aber die Möglichkeit, in Absprache mit der Hansestadt selbst ein Sondierungsunternehmen zu wählen, wenn das der ausdrückliche Wunsch ist. Eine Sondierung sollte maximal drei Tage dauern, in der Regel geht es deutlich schneller.

    Weitere Fragen und Antworten

    Viele weitere Fragen rund um das Thema Blindgänger beantwortet die Hansestadt hier in einem umfangreichen FAQ. 

    Die Fragen und Antworten liegen auch in den Sprachen Englisch, Ukrainisch und Arabisch vor.

    Info


    Foto: Hansestadt Lüneburg