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    Pressemitteilung vom 03.04.2023

    Hansestadt und IHK starten Mediationsverfahren zur geplanten Erweiterung von Roy Robson

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Über die geplante Erweiterung des Roy Robson Fabrikverkaufs an der Bleckeder Landstraße wird in Lüneburg gerungen. Unterschiedliche Meinungen wurden bei einer Info-Veranstaltung dazu und auch im Rat der Stadt deutlich. Dabei gibt es einen sorgenvollen Blick unter anderem darauf, wieviel Platz für Fremdmarken bei der Erweiterung geschaffen werden soll. Vor allem der Verein Lüneburger City Management (LCM) setzt sich dafür ein, dass nicht Fremdmarken auf diesem Weg aus dem Innenstadt-Angebot verschwinden. Die Hansestadt Lüneburg hat ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, in das alle bis 3. März eingereichten Anregungen und Bedenken einfließen. Begleitend haben jetzt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und der Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Michael Zeinert, ein Mediationsverfahren zwischen dem LCM und der Eigentümerfamilie von Roy Robson vorgeschlagen. LCM-Vorsitzender Heiko Meyer, ROY-ROBSON-Gesellschafter Heiko Westermann und Frederick Westermann als Geschäftsführender Gesellschafter haben zugesagt, an solchen Gesprächen auch teilzunehmen.  

    IHK-Chef Michael Zeinert erklärt: „Wir haben dazu Kontakt mit dem Lüneburger Mediator Tilman Metzger aufgenommen. Er arbeitet zum Thema Mediation seit einigen Jahren mit unserer IHK Lüneburg-Wolfsburg zusammen und unsere Erfahrungen sind außerordentlich positiv.“ Teilnehmen sollen Vertreter:innen der Eigentümerfamilie und des LCM sowie Oberbürgermeisterin, IHK-Chef und Stadtbaurätin Heike Gundermann. Ein erstes Auftaktgespräch findet nach Ostern statt, um zu prüfen, ob man sich auf ein gemeinsames Mediationsverfahren einigen kann. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch sagt: „Ziel der Mediation ist, eine einvernehmliche Einigung im Interesse aller herzustellen.“ 

    Unabhängig davon läuft das B-Plan-Verfahren weiter. Bis zum 3. März lief die Frist für Interessierte, ihre Bedenken und Anregungen für das Bebauungsplanverfahren bei der Verwaltung einzubringen. Zahlreiche Stellungnahmen sind eingegangen, die im Moment ausgewertet werden. Die Auswertung wird dann zusammen mit den Ergebnissen der Mediation im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung vorgestellt. 

    Hintergrund
    Der Hansestadt Lüneburg liegt ein Antrag der Firma Roy Robson auf eine Erweiterung der Verkaufsfläche ihres Fabrikverkaufs von aktuell 2.830 Quadratmeter auf künftig 3.500 Quadratmeter vor. Da dies absehbar Auswirkungen auf die Innenstadt haben könnte, hat die Bauverwaltung ein Einzelhandelsgutachten beauftragt. Es wurde im Februar öffentlich vorgestellt.

    Gutachter Dr. Fabian Schubert führte bei der Vorstellung des Gutachtens aus, dass die beantragte Erweiterung um 670 Quadratmeter mit Blick auf den Innenstadt-Handel wirtschaftlich verträglich sei. Roy Robson habe eine sehr spezielle Zielgruppe. Der Gutachter wies darauf hin, dass das Vorhaben in seiner beantragten Form mit dem Integrationsgebot des Landes-Raumordnungsprogramms Niedersachsen sowie dem Einzelhandelskonzept (EHK) der Stadt Lüneburg von 2011 nicht vereinbar sei. Er schlug vor, dies durch eine Fortschreibung des EHK und eine damit verbundene Ausweisung eines Nebenzentrums zu lösen. In seinem Fazit gibt der Gutachter die Empfehlung, die geplante Erweiterung zuzulassen, jedoch auf die beantragte Gesamtverkaufsfläche von 3.500 Quadratmetern zu begrenzen.

    Info

    IHK-Chef Michael Zeinert und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch haben sich darauf verständigt, im Verfahren um eine innenstadtverträgliche Erweiterung Roy Robsons den LCM und die Eigentümerfamilie in einem Mediationsverfahren an einen Tisch zu bringen. Foto: Hansestadt Lüneburg