Kunstpreis für Musik und Theater geht an Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner vom „Theater zur weiten Welt“
HANSESTADT LÜNEBURG. – Für das Theater-Ehepaar Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner ist es in der ganzen „weiten Welt“ in ihrer Wahlheimat Lüneburg einfach am schönsten. Seit 18 Jahren bringen sie nun schon mit ihrem „Theater zu weiten Welt“ Stücke auf Lüneburger Bühnen. Für diese Bereicherung der Lüneburger Kulturszene zeichnete sie die Hansestadt am Mittwoch, 29. Oktober 2025, in der Musikschule Lüneburg mit dem Kunstpreis für Musik und Theater aus.
Bürgermeisterin Hiltrud Lotze überreichte den Preis stellvertretend für Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, die krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte. Aus der Rede von Oberbürgermeisterin Kalisch zitierte sie: „Wer Theater macht, der bringt auch Menschen zusammen. Die Vielfalt der kulturellen Angebote ist ein Markenzeichen unserer Stadt. Die Preisträger zeigen uns immer wieder neue, differenzierte Perspektiven auf und stoßen den Diskurs an.“ So zum Beispiel beim Stück „Flächenbrand“ zur Klimakatastrophe oder bei der neusten Inszenierung „Wendepunkte“, bei der die Lebensgeschichten von Lüneburgerinnen und Lüneburgern auf die Bühne gebracht werden.
Bürgermeisterin Lotze betonte bei der Preisübergabe zusätzlich: „Wir haben eine sehr lebendige Kulturszene in Lüneburg. Das Kuratorium war sich schnell einig, dass der Preis in diesem Jahr an Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner geht.“
Die langjährige Wegbegleiterin und Autorin Carolin George hielt die Laudatio: „Beim Theater zur weiten Welt teilen sich Handelnde und Zusehende das Erlebnis, sich aufzumachen in neue Welten. Dabei ist es Ihnen ein großes Anliegen und innigster Wunsch, sich mit dem Publikum auszutauschen. Und Nähe zu schaffen – und zwar echte.“

Hannelore Krome von der Ubuntu-Stiftung, Bürgermeisterin Hiltrud Lotze, die Preisträger Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner und die Laudatorin Carolin George bei der Verleihung des Kunstpreises für Musik und Theater.
Foto: Hansestadt Lüneburg
In der Kulturbäckerei zu Hause
Im Jahr 2007 gründeten Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner das „Theater zur weiten Welt“. Seitdem brachten sie 40 Stücke auf die Bühne, von Theaterklassikern wie Shakespeares „Maß für Maß – The rules of the game“ bis hin zu Eigenproduktionen wie „Wendepunkte“. Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner dankten für den Preis: „Es ist wunderschön, hier zu stehen und den Preis entgegenzunehmen, in dem Jahr, in dem das Theater zur weiten Welt mit 18 Jahren sozusagen volljährig wird.“
Die Kulturbäckerei ist mittlerweile künstlerische Heimat, Lüneburg ist ihr Zuhause. Das Theater-Ehepaar dankte den vielen Wegbegleitern und Förderern in Lüneburg ebenso wie den Eltern von Birgit Becker mit bewegenden Worten für die große Unterstützung.
Die Geehrten
Birgit Becker studierte Kulturwissenschaften & Ästhetische Praxis (Theater und Film) an der Universität Hildesheim und an der Hoogeschool voor de Kunsten in Utrecht. Ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Schauspielerin absolvierte sie an der Etage in Berlin. Es folgten Engagements in Cottbus, Bremen, Halle, Potsdam und Berlin.
Zusätzlich zu ihrer Arbeit als Schauspielerin entwickelt und leitet sie verschiedene Projekte im soziokulturellen Bereich: Theater mit geflüchteten Menschen, Projekte mit Genderthematiken, Bürger- und Bürgerinnentheater. Neben ihrer Theaterarbeit ist sie auch systemische Beraterin.
Der gebürtige Österreicher Raimund Becker-Wurzwallner absolvierte seine Schauspielausbildung an der Scuola e Teatro Dimitri, Verscio. Er spielte einige Jahre Tourneetheater, hatte Engagements in Theatern in Berlin, Bochum, Lüneburg, Wien, Graz, Zürich und Milano, konzentriert seine künstlerische Arbeit heute aber auf die Arbeit mit dem eigenen Ensemble.
Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Theatermacher ist er Lehrbeauftragter für Kommunikation an der Leuphana Universität Lüneburg und systemischer Berater.

Bürgermeisterin Hiltrud Lotze überreichte den Kunstpreis an Birgit Becker und Raimund Becker-Wurzwallner.
Foto: Hansestadt Lüneburg
Der Kunstpreis für Musik und Theater
Der Kunstpreis der Hansestadt Lüneburg für Musik und Theater wird in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben. Der Kulturausschuss hat ihn 2019 als Ergänzung zum Dr.-Hedwig-Meyn-Preis ins Leben gerufen, um die ganze Breite der kulturellen Vielfalt der Hansestadt zu würdigen.
Er ist mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro dotiert, das von der Ubuntu Stiftung bereitgestellt wird.
Hansestadt Lüneburg
Pressestelle
+49 4131 309-3113
E-Mail senden