Himmelsgarten auf dem Michaelisfriedhof steht kurz vor der Fertigstellung
HANSESTADT LÜNEBURG - Es ist eine imposante Anlage, die sich am Hang des Michaelisfriedhofs auftut. Eingefasst von großen Feldsteinen hat das Team der städtischen Friedhöfe hier eine neue Gemeinschaftsgrabanlage für rund 150 Partnerurnenplätze und rund 30 Särge geschaffen.
Die Landschaftsarchitektin Cornelia Weghenkel hat die Anlage zusammen mit der Friedhofsverwaltung entworfen und in Anlehnung an ein Labyrinth konzipiert, wie Friedhofsleiter Hans Hockemeyer erläutert: „Die gewählte Kreisform soll dabei für den Lebenszyklus und die Ewigkeit stehen.“ Den Mittelpunkt der Anlage bildet die Himmelsschaukel der Lüneburger Künstlerin Nina Heinzel, die sie im Rahmen eines Förderprogrammes entworfen und 2022 der Hansestadt Lüneburg gespendet hatte. Die Idee der Künstlerin: Angehörige sollen für einen Moment des Rückzugs zwischen Himmel und Erde schwerelos sein.
Die Schaukel auf dem Friedhof hatte anfänglich bei manchen Menschen für Irritationen gesorgt – es gab Befürchtungen, dass es an dem Ort zu laut werden könnte. Sorgen, die sich nicht bestätigt haben, weiß Hockemeyer. „Die Schaukel ist ganz bewusst in die neue Grabanlage eingebunden, um den Charakter eines Spielplatzes zu vermeiden“. Die Himmelsschaukel soll Menschen jeden Alters ansprechen und den Friedhof als Erlebnisraum öffnen.
Mit der aktuellen Gemeinschaftsgrabanlage schafft das städtische Friedhofsteam außerdem ein weiteres Angebot für eine pflegeleichte Grabstätte, wie sie heute verstärkt nachgefragt wird. Erstellt wurde die Grabanlage im Laufe des Jahres in mehreren Bauabschnitten und in Eigenleistung der städtischen Mitarbeitenden. „Das Friedhofsteam hat hier eine hervorragende Arbeit geleistet“, bedankt sich Uta Hesebeck, Leiterin des Fachbereichs Straßenbau und Grün. Mit der Bepflanzung, die derzeit läuft, steht die Anlage nun kurz vor dem Abschluss.
Neben der besonderen Gestaltung spielt auch der Gedanke der nachhaltigen Ressourcennutzung bei dem Projekt eine wichtige Rolle. So werden die in der Anlage vorgesehenen Sitzplätze aus alten Grabsteinen hergestellt und die Treppen bestehen aus alten Lüneburger Bordsteinen. „Auch für die Grabmale denken wir über die Wiederverwendung vorhandener Sandsteinstelen aus alten Pollern aus dem Stadtgebiet nach“, erklärt Hockemeyer.
Die ersten Bestattungen vor Ort kann es voraussichtlich ab Dezember 2023 geben. Am Mittwoch, 25. Oktober 2023, steht Friedhofsleiter Hockemeyer von 14 bis 17 Uhr für Interessierte vor Ort zur Verfügung und gibt Auskunft zu der Anlage.
Die Himmelsschaukel bildet den Mittelpunkt der neuen Gemeinschaftsgrabanlage auf dem Michaelisfriedhof.
Foto: Hansestadt Lüneburg
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