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    Pressemitteilung vom 10.09.2025

    Hansestadt und Landkreis Lüneburg unterstützen „Euthanasie“-Gedenkstätte mindestens bis 2029

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Um die Bildungsarbeit der „Euthanasie“-Gedenkstätte auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg nachhaltig sicherzustellen, haben Hansestadt und Landkreis Lüneburg beschlossen, die Einrichtung bis ins Jahr 2029 finanziell zu unterstützen. Am Mittwoch, 10. September 2025, haben Dr. Carola Rudnick, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte, die Erste Kreisrätin Yvonne Hobro und Lüneburgs Bildungsdezernentin Gabriele Scholz dazu eine Zuschussvereinbarung unterzeichnet.

    In der Zuschussvereinbarung ist festgehalten, dass die Gedenkstätte in den Jahren 2025 bis 2029 eine Förderung von jeweils 60.000 Euro bekommt. Hansestadt und Landkreis zahlen diese Summe zu gleichen Teilen.

    „Ich erinnere an die Worte des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer, der sagte: ‚Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.‘ Die Bildungsarbeit der Gedenkstätte trägt maßgeblich dazu bei, dieser Verantwortung gerecht zu werden“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Mit der langfristigen Förderung setzt die Hansestadt Lüneburg ein klares Zeichen.“

    Landrat Jens Böther betont: „Als Landkreis Lüneburg tragen wir Verantwortung dafür, dass die wertvolle Aufklärungs- und Bildungsarbeit der Gedenkstätte weiter fortgesetzt werden kann. Diese Gedenkstätte muss nicht nur erhalten bleiben, sie muss weiter im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Das geht nur mit kontinuierlicher Arbeit und kontinuierlicher finanzieller Unterstützung, für die sich der Kreistag des Landkreises Lüneburg ausgesprochen hat.“

    Dr. Carola Rudnick ist sich sicher: „Für Demokratielernen benötigt es Orte wie unsere, die aber nur dann nachhaltige historisch-politische Bildungsarbeit machen können, wenn sie die Mittel dafür haben.“ Mit Blick auf die nun unterzeichnete Zuschussvereinbarung ergänzt sie: „Die institutionelle Förderung unserer Gedenkstätten- und Bildungsarbeit durch die Kommunen empfinden wir daher als Ausdruck großer Wertschätzung unserer Arbeit. Wir sind dankbar und froh, dass auf diese Weise der Betrieb des Dokumentations- und Bildungszentrums abgesichert wird.“

    Zum Hintergrund

    Die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg erinnert an die Ermordung von rund 2.000 Erkrankten – insbesondere Kinder, Jugendlich und Erkrankte ausländischer Herkunft – sowie an die Zwangssterilisation von mindestens 820 Personen. 

    Jährlich nutzen mehr als 2.000 Teilnehmende das bis zu dreitägige Fortbildungs- und Seminarangebot. In ihrem Bildungszentrum widmet sich die Gedenkstätte auch menschenrechts- und demokratiebezogenen Themen, wofür sie vom Land Niedersachsen als „Ausgezeichneter Lernort für Demokratiebildung“ ausgezeichnet wurde.

    Seit 1. September 2025 bietet das Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung LEBENSWERT auch für Einzelbesucher:innen und Interessierte ein zusätzliches Bildungsangebot.

    Info

    Dr. Carola Rudnick (M., Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte) freut sich mit der Ersten Kreisrätin Yvonne Hobro (l.) und Lüneburgs Bildungsdezernentin Gabriele Scholz über die unterschriebene Zuschussvereinbarung.
    Foto: Hansestadt Lüneburg