Hansestadt und Landkreis Lüneburg setzen Zeichen für neues Frauenschutzzentrum
HANSESTADT LÜNEBURG. – Lüneburg bekommt ein neues Frauenschutzzentrum. Dieses Projekt wird jetzt konkret: Der Rat der Hansestadt Lüneburg hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 28. August 2025, beschlossen, eine entsprechende Absichtserklärung zu unterzeichnen. Auch Landrat Jens Böther wird diese Erklärung mitzeichnen. Damit setzen Hansestadt und Landkreis Lüneburg ein starkes Zeichen für den Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt.
„Ziel eines Frauenschutzzentrums ist es, betroffenen Frauen und ihren Kindern dauerhaft Schutz und Hilfe zu bieten“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Eine Aufgabe, die sich aus dem im Grundgesetz verankerten Recht auf körperliche Unversehrtheit ergibt. „Es ist wichtig, dass hier vier starke Akteure an einem Strang ziehen“, so Kalisch.
Investitionszuschüsse von Stadt und Kreis
Der Haushaltsplan der Hansestadt sieht für die Jahre 2025 und 2026 einen Investitionszuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor. „Zusätzlich stellt die Stadt ein Grundstück für den Neubau zur Verfügung“, erklärt Stadtkämmerer Matthias Rink. Das Frauenschutzzentrum soll auf einem Grundstück in der Lüneburger Dorette-von-Stern-Straße entstehen.
Auch der Landkreis Lüneburg unterstützt das Projekt mit einem Investitionszuschuss von einer Million Euro und unterstreicht damit das gemeinsame Interesse an einem Frauenschutzzentrum für die Region.
„Gewalt und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Deshalb steht für Kreistag und Kreisverwaltung schon lange fest, dass wir den notwendigen Neubau eines Frauenschutzzentrums mit einer Million Euro unterstützen werden. Ich freue mich, dass die Standortfrage nun offensichtlich geklärt ist und die Planungen konkreter werden können“, sagt Landrat Jens Böther.
Betrieb und Kosten
Die Gesamtkosten für den Neubau werden aktuell auf rund 6,1 Millionen Euro geschätzt. Trotz der zugesagten Mittel bleibt eine Finanzierungslücke von etwa 3,6 Millionen Euro. Diese soll durch die Marianne Bock Gedächtnis-Stiftung geschlossen werden, die sich bereit erklärt hat, den Neubau gemeinsam mit den öffentlichen Zuschüssen zu realisieren.
„Ich freue mich sehr, dass es unserem Kämmerer gelungen ist, die Marianne Bock Gedächtnis-Stiftung mit ins Boot zu holen, und bin dankbar für dieses großartige Engagement“, betont Claudia Kalisch.
Für den Betrieb des neuen Zentrums wird der Verein Frauen helfen Frauen e. V. verantwortlich zeichnen. Beide Partner – Stiftung und Verein – arbeiten bereits erfolgreich mit der Hansestadt im bestehenden Frauenhaus zusammen und gelten als verlässliche und engagierte Akteure im Bereich Gewaltschutz.
Beteiligte unterzeichnen Absichtserklärung
Um die Zusammenarbeit zu festigen und die nächsten Schritte einzuleiten, haben sich alle Beteiligten – Hansestadt, Landkreis, Stiftung und Verein – auf die Unterzeichnung einer Absichtserklärung, eines so genannten „Letter of Intent“, verständigt. Diese umfasst folgende Kernpunkte:
- Neubau eines Frauenschutzzentrums
- Bereitstellung eines geeigneten Grundstücks durch die Hansestadt
- Investitionszuschüsse durch Landkreis und Hansestadt
- Betrieb durch den Verein Frauen helfen Frauen e.V.
Nach Unterzeichnung des „Letter of Intent“ werden die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen geprüft und eine vertragliche Grundlage erarbeitet, die den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt wird.
Hansestadt Lüneburg
Pressestelle
+49 4131 309-3113
E-Mail senden