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    Pressemitteilung vom 19.06.2023

    Hansestadt startet NUMP-Prozess mit 300 Gästen

    HANSESTADT LÜNEBURG. – „Carsharing für das Umland“, „Tempo 30 auf Einfallstraßen“, „mehr Einbahnstraßen“, „kürzere Bustaktung“ „klare Trennung von Kfz-, Fuß- und Radverkehr“, „mehr Vorrang für den ÖPNV“, „besser ausgebaute Fuß- und Radwege“: Diese sowie viele weitere Ideen und Anregungen nehmen Bastian Hagmaier, Bereichsleiter Mobilität bei der Hansestadt Lüneburg, und sein Team nach dem Auftakt zum nachhaltigen urbanen Mobilitätsplan mit. „Genauso eine breite Beteiligung mit vielen unterschiedlichen Perspektiven hatten wir uns erhofft“, zeigt sich Hagmaier zufrieden. 

    Rund 300 Interessierte waren am Donnerstag ins Zentralgebäude der Leuphana Universität gekommen – um sich zu informieren und sich einzubringen. „Wir wollen gemeinsam mit Ihnen die Mobilität von morgen gestalten, als ein wichtiger Baustein, damit unsere Hansestadt auch in Zukunft attraktiv und lebenswert ist“, erklärte Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch zu Beginn der Veranstaltung. „Heute wollen wir vor allem hören, was Sie als Bürger:innen bewegt. Was sind Ihre Wünsche und Ideen? Wo sollen Sachen besser laufen? Und was ist Ihre Vision von Mobilität in Lüneburg?“ 

    Der im Foyer und Forum aufgebaute Dialogmarkt bot verschiedene Möglichkeiten, sich zu beteiligen: So platzierten die Bürger:innen ihre Ideen, ihre Wünsche und ihre Kritik zur Mobilität mit kleinen Pins direkt auf Karten des Stadtgebiets oder zu bestimmten Fragen als Karteikarten an Stellwänden. Dort wurde zum Beispiel gefragt, was sich für eine häufigere ÖPNV-Nutzung ändern muss oder bei welchen Herausforderungen des Autoverkehrs man als erstes ansetzen sollte. Einige Themen wurden dabei sehr kontrovers diskutiert. „Eine Aussage, die ich gehört habe, war, der Fußverkehr werde mit Füßen getreten“, berichtete Hagmaier in einer abschließenden Gesprächsrunde auf dem Podium und fügte an: „Wir wollen im Prozess alle Perspektiven mitnehmen und uns zu diversen Mobilitätsthemen offen, ehrlich und sachlich austauschen.“ 

    Beispiele, wie die Mobilität von morgen aussehen könnte, zeigte Lars Zimmermann von Cities for Future in seinem Impulsvortrag. Er machte deutlich, dass Autos – egal ob Elektro oder Verbrenner – aus seiner Sicht im urbanen Raum nicht die Zukunft seien. E-Autos seien zwar leiser und emissionsärmer, der Platzverbrauch im Straßenraum bleibe jedoch gleich. 

    Eine erste Analyse der Mobilität in Lüneburg sowie einen Überblick zum Projektfahrplan gaben Carola Baier und Alexander Reichert von der Planersocietät, die den NUMP gemeinsam mit weiteren Büros erarbeitet. Lüneburg biete als Stadt mit kurzen Wegen großes Potenzial für den Umweltverbund – gleichzeitig seien die engen Verkehrsräume eine Herausforderung. Positiv nehmen die Planer die lebendige Diskussionskultur und die aktive Stadtgesellschaft wahr. Über 500 Anregungen wurden im Verlauf des Abends angenommen. Ebenso loben die Planer die Tatsache, dass schon „neue“ Mobilität Platz in Lüneburg hat – Beispiel StadtRad-System. Im weiteren Verlauf werde es zu Zielkonflikten kommen, die Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft gemeinsam angehen müssen. 

    Das machte auch Markus Moßmann, Erster Stadtrat und Verkehrsdezernent, deutlich: „Es wird ein schwieriger Prozess, weil wir in Lüneburg nur einen begrenzten Raum zur Verfügung haben. Aber: Wir müssen handeln – und das bedeutet eben auch, dass wir auch alte Angewohnheiten ablegen müssen. Das sollten wir als Gewinn am Horizont begreifen, um eine noch lebenswertere Stadt zu schaffen.“ 

    In diesen Prozess sollen möglichst viele Bürger:innen einbezogen werden. Zum Auftakt waren viele Menschen dabei, die davon überzeugt sind, dass sich in Sachen Mobilität etwas ändern muss. Für die künftigen NUMP-Beteiligungsformate alle Teile der Stadtgesellschaft zu aktivieren – das ist eine der Aufgaben, die Bastian Hagmaier und sein Team für sich mitgenommen haben. Alexander Reichert freut sich auf die nächsten Schritte: „Wir werden nun in einem ersten Schritt die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung auswerten und anschließend mit unseren Erkenntnissen aus der Bestandsanalyse abgleichen, um daraus Handlungsfelder und Fokusthemen für die weitere Arbeit abzuleiten.“ 

    Der Online-Dialog steht die nächsten vier Wochen im Fokus und kann ab sofort unter https://www.nump-lg.de/online-dialog genutzt werden. Weitere Informationen zum Projektfahrplan sind zu finden unter www.nump-lg.de.

    Info

    Gesprächsrunde als Abschluss der NUMP-Auftaktveranstaltung im Auditorium des Leuphana-Zentralgebäudes. Foto: Lüneburg Marketing GmbH