Inhalte auf der Seite
Barrierefreiheit
  • Schrift verkleinernSchrift vergrößernAusgangsgröße
Inhalte auf der Seite
    Pressemitteilung vom 18.11.2022

    Die Kunst des Sichtbarmachens: Hansestadt ehrt Künstlerin Ursula Blancke Dau mit Dr.-Hedwig-Meyn-Preis

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Vielfältige Kunststile, drei Kunstwerke, eine Künstlerin:  Der Huldigungssaal des Lüneburger Rathauses wurde am Donnerstagabend, 17. November 2022, kurzzeitig zum Ausstellungsraum für ausgewählte Kunstwerke von Ursula Blancke Dau, die die Hansestadt Lüneburg an diesem Abend mit dem Dr.-Hedwig-Meyn-Preis geehrt hat. 

    Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch überreichte den städtischen Kulturpreis: „Die aktuellen Herausforderungen bewältigen wir am besten gemeinsam, wenn wir jetzt zusammenstehen. Verbindungen dafür entstehen auch über das Emotionale. Und genau das schafft Kunst, schaffen Künstler:innen wie Frau Blancke Dau. Dass wir heute Abend wieder einen Preis für kulturelles Schaffen in unserer Hansestadt verleihen, ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass – trotz und gerade wegen aller Krisen – Kunst und Kultur unverzichtbar in unserer Gesellschaft sind.“ 

    Die Journalistin Iha von der Schulenburg hielt die Laudatio in Form eines Künstlergespräches mit der Geehrten zu ihren drei im Huldigungssaal ausgestellten Werken: Zwei Gemälde und eine Fotografie aus der Reihe „lost places“, ein Kunstprojekt mit dem Blancke Dau mit Graffiti Ruinen „wiederbelebt“, wie die Künstlerin es selbst beschreibt. Dabei zieht sich für Blancke Dau ein roter Faden durch ihre vielschichtigen Werke aus unterschiedlichen Schaffenszyklen: „Es ist immer viel mehr da, als das Auge auf den ersten Blick wahrnimmt. Diese Dinge möchte ich sichtbar machen und mit meiner Kunst Zwischenräume füllen.“ 

    Ursula Blancke Dau hat Malerei, Fotografie und Filmgestaltung in Berlin studiert, mit Abschluss Diplomdesign. Danach engagierte sie sich vielfältig im künstlerischen Bereich: Als Illustratorin und Grafikerin für Filmproduktionen, Kinderbuchillustratorin und als freischaffende Künstlerin. Seit 2003 ist Sie zudem Kunstlehrerin in der Oberstufe an der Rudolf-Steiner-Schule. Von ihrem Atelier in der Kulturbäckerei aus ist sie immer wieder in verschiedenen Kunstprojekten aktiv, unter anderem auch mit Lüneburgs estnischer Partnerstadt Tartu.

    Im Bundesverband bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) ist sie Vorstandsmitglied. Auch hier beschäftigen sich ihre Ausstellungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen. So beispielsweise ihre Kunstwerke zur „Ich“-Gesellschaft, die in der Ausstellung des BBK die “Krone der Schöpfung“ zu den sozialen Folgen der Corona-Pandemie zu sehen waren.

    Blancke Dau dankte dem Kuratorium des Dr.-Hedwig-Meyn-Preises für die Ehrung: „Dieser Preis hat mich wirklich für meine weitere Arbeit beflügelt.“ Ihr aktuelles Projekt: Ein Graphic Novel, das sich mit der Geschichte des eigenen Vaters während des Nationalsozialismus beschäftigt. Und auch weiterhin möchte Blancke Dau als Künstlerin immer wieder neues ausprobieren: „Den Moment, an dem ich sage ´Das reicht`, habe ich noch lange nicht erreicht.“

    Der Dr.-Hedwig-Meyn-Preis wird seit 2002 an Künstlerinnen und Künstler aus dem Lüneburger Raum verliehen. Dr. Hedwig Meyn war als langjährige Sozialdezernentin in der Nachkriegszeit maßgeblich am Aufbau der Lüneburger Verwaltung beteiligt. In ihrem Testament bestimmte sie, dass mit ihrem Vermächtnis Künstler:innen aus dem Lüneburger Raum ein Preisgeld erhalten, die aus ihrer Sicht bisher zu wenig geehrt wurden: Aus den Sparten Malerei, Grafik, Bildhauerei, Architektur, Dichtkunst oder Literatur.  Dieser Kulturpreis der Hansestadt wird seit 2019 durch den Kunstpreis für Musik und Theater ergänzt, der seitdem im Wechsel mit dem Dr.-Hedwig-Meyn-Preis vergeben wird.

    Info

    Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch überreichte den diesjährigen Dr.-Hedwig-Meyn-Preis an die Künstlerin Ursula Blancke Dau (links) im Huldigungssaal des Lüneburger Rathauses. Foto: Hansestadt Lüneburg