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    Pressemitteilung vom 09.02.2024

    Die Kraft der Sonne nutzen! Hansestadt setzt auf intensiven Photovoltaik-Ausbau

    HANSESTADT LÜNEBURG. – „Bis Ende des Jahres soll ein Viertel des kommunalen Stromverbrauchs durch Photovoltaik-Anlagen auf städtisch genutzten Gebäuden gedeckt werden“, nennt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ihre Zielmarke zum Solar-Ausbau. Aktuell geht eine Photovoltaik (PV)-Anlage auf der Feuerwache Stadtmitte und auf der neuen Sporthalle im Hanseviertel ans Netz. Weitere Anlagen wird die Hansestadt dieses Jahr auf dem Stadtteilhaus ELM Plus, dem Hort Anne Frank und den beiden neuen Sporthallen Grundschule Lüne und Hasenburger Berg errichten. Auch die Kita Häcklingen wird 2024 mit Solarmodulen ausgestattet. Diese ist wie die Feuerwache in den Händen der städtischen Tochter LüWoBau.

    In Zahlen sieht die Solar-Bilanz der städtischen Verwaltung aktuell so aus: 

    • Rund 800.000 Kilowattstunden werden jedes Jahr auf Dächern kommunal genutzter Gebäude produziert.
    • Weitere 450.000 Kilowattstunden kommen durch Anlagen auf Neubauten im Jahr 2024 hinzu.

    „Bei jedem Neubau, bei jeder Gebäudeerweiterung, bei jeder größeren Sanierung prüfen wir, ob PV auf dem Dach möglich ist“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin. Selbst wenn es bei manchen Projekten nur kleine Beiträge sind. „Jeder Kilowatt-Peak zählt“, betont Kalisch. Die Devise ist „Da, wo es geht, machen wir es auch – denn die Stadt ist hier auch Vorbild für andere.“

    Photovoltaik auch auf historischen Gebäuden

    Für die Folgejahre sind weitere Projekte in Prüfung, darunter PV-Anlagen auf der Musikschule, dem Museum und verschiedenen Schulen. „Wir überprüfen regelmäßig, ob die Dachflächen und Elektrosysteme dank neuerer Techniken doch in Frage kommen“, erläutert Fachbereichsleiterin Maja Lucht. Bei ihr laufen die Fäden zu Solarstrom auf städtischen Gebäuden zusammen. „Wenn PV nicht umgesetzt werden kann, liegt das meistens an der Beschaffenheit der Dächer, insbesondere mit Blick auf die vorhandene Statik“, weiß Lucht.

    Hinzu kommen Neubewertungen mit Blick auf den Denkmalschutz – hier ist aufgrund von Gesetzesänderungen nun mehr möglich. PV auf historischen Gebäuden, welche die Verwaltung beheimaten, wird von der Stadt daher ebenfalls geprüft. „Es darf hier keine Denkverbote geben“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin und betont dabei auch: „Gerade beim Denkmalschutz ist es natürlich wichtig, eine verträgliche Lösung für das Stadtbild zu finden und alle Beteiligten mitzunehmen.“ 

    Für die Planung und Realisierung von PV-Großprojekten prüft die Stadt auch verschiedene Geschäftsmodelle. Denn mit dem vorhandenen Personal in der Verwaltung ist die Vielzahl der Projekte – von der Prüfung bis zur Umsetzung – schlicht nicht zu leisten. „Eine Projektgesellschaft hätte zum Beispiel die Möglichkeit, das Thema zu priorisieren“, sieht Claudia Kalisch einen entscheidenden Vorteil.

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    Treiben den Ausbau von Photovoltaik in Lüneburg gemeinsam mit vielen Akteur:innen voran: Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Maja Lucht, Leiterin des Fachbereichs Gebäudewirtschaft.  
    Foto: Hansestadt Lüneburg

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    Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Feuerwache Stadtmitte
    Fotos: Hansestadt Lüneburg

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    Photovoltaik: Förderung und Beratung für Privatprojekte

    Die Flächen im Stadtgebiet sind begrenzt – das Potenzial von Solaranlagen auf Dächern ist groß. Das gilt insbesondere auch für private Immobilien. Aus diesem Grund möchte die Hansestadt auch hier den Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie vorantreiben und durch eine Förderung Anreize schaffen. Im Jahr 2023 hat die Stadt dafür 125.000 Euro aus dem Klimafonds bereitgestellt.  Damit konnten im letzten Jahr 81 Dach-PV-Anlagen und 52 Steckersolargeräte (Balkonanlagen) gefördert werden. Auch für dieses Jahr hat der Rat 125.000 Euro zur Verfügung gestellt.

    Um der gestiegenen Nachfrage nach Energieberatungen gerecht zu werden, haben Stadt und Landkreis außerdem die Anschubberatung „Klimaschutz daheim“ initiiert. Diese ermöglicht vergünstigte Beratungen durch lokale Energieberater:innen. Darüber hinaus bietet die Hansestadt weitere Beratungsformate zu PV und Solarthermie an, unter anderem in Kooperation mit der Verbraucherzentrale und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen.

    Beratungsintensiv ist auch die Realisierung von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Häusern. Hier laufen die Fäden bei Lüneburgs Stadtarchäologen Tobias Schoo zusammen. „Wir prüfen gemeinsam mit den Antragstellenden, wie eine Solaranlage in Einklang zu bringen ist mit der historischen Dachlandschaft“, erklärt Schoo. Seit der Neuerung im Denkmalschutzgesetz vor zwei Jahren seien Anlagen, die reversibel sind und nicht in die denkmalwerte Bausubstanz eingreifen, nicht mehr von vorneherein abzulehnen. Die Untere Denkmalschutzbehörde prüfe vielmehr jeden Einzelfall vor Ort. „Wir haben bisher in den meisten Fällen eine Lösung gefunden, wie wir die Solaranlage und den Denkmalschutz in Einklang bringen“, so Schoo. 

    Klimaschutz in den eigenen vier Wänden: Alle Infos

    Energetische Sanierung, Fassadenbegrünung und/oder Nutzung regenerativer Energien: Wer in den eigenen vier Wänden etwas für den Klimaschutz tun möchte, hat viele Möglichkeiten. Alle Infos zu Förderung und Beratungsangeboten sind unter https://www.hansestadt-lueneburg.de/klimaschutz-und-umwelt/foerderprogramme.html zusammengefasst.

    Freiflächen-PV: Solarpark in Lüneburg

    Der größtmögliche Ertrag von Photovoltaik entsteht bekanntermaßen beim Freiflächen-PV. Auch wenn die Verfügbarkeit von Flächen im Stadtgebiet gering ist, so prüft die Hansestadt natürlich auch hier, welche Möglichkeiten für Freiflächen-PV bestehen – möglichst ohne Konflikte zu Landwirtschaft, Naturschutz und Landschaftsbild. „Vor diesem Hintergrund hat die Stadtverwaltung das gesamte Stadtgebiet auf mögliche Standorte für Solarparks untersucht“, betont Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.

    Zwei Flächen, die als geeignet identifiziert wurden, liegen östlich der Autobahnabfahrt Lüneburg Nord und nördlich des Sportparks Kreideberg. Sie befinden sich im Eigentum der Stadt. Hier könnte die Stadt aktiv an der Gestaltung eines Solarparks mitwirken und würde so auch finanziell von dem Solar-Ausbau profitieren. Für diese beiden Flächen soll es zeitnah eine Ausschreibung geben für ein Konzept, das mögliche Umsetzungen eines Solarparks mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen aufzeigt. Einen entsprechenden Beschluss für die Beauftragung zur Erstellung eines Konzeptes hatte der Verwaltungsausschuss nach Vorberatung des Umweltausschusses im Herbst letzten Jahres gefasst.

    Weitere potenzielle Flächen für Solarparks sind private landwirtschaftliche Flächen. Für diese und die städtischen Gebiete bringt der Bereich Stadtentwicklung aktuell ein Standortkonzept zu Papier, das die Analyse sowie Zielvorgaben zu Solarflächen beinhaltet.

    Die Inhalte dieser Standortfindung werden mit anderen stadtplanerischen Entwicklungen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept abgestimmt und dort in die künftige Flächenentwicklung aufgenommen.

    „Das Thema Solarenergie wird in unserer Stadtgesellschaft von mehreren Seiten vorangetrieben“, sagt Oberbürgermeisterin Kalisch. Die vielen Solarprojekte der Wohnungsgenossenschaften sowie der Privathaushalte seien erfreulich. „Auch das hohe bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich, wie etwa durch die ehrenamtlichen Solarbotschafter, zeigt, dass es in Lüneburg in Sachen Energiewende vorangeht“, sagt Kalisch. „Wir sind auf einem guten Weg, zugleich gibt es noch viel zu tun.“