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    Pressemitteilung vom 17.10.2025

    Demokratiekonferenz 2025: Wertvoller Austausch zu Herausforderungen und Perspektiven der Demokratieförderung

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ fand die jährliche Demokratiekonferenz der Hansestadt Lüneburg vergangene Woche in Kooperation mit dem Landkreis im Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide statt. Eingeladen waren ehrenamtliche und hauptamtliche Akteur:innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Bildung, Soziales, Sport, Kultur, Religion, Antidiskriminierungsarbeit, Umweltschutz, Wissenschaft und Sicherheitsbehörden. 

    Die Teilnehmenden kamen zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im Bereich der Demokratieförderung auszutauschen. Im Fokus standen die drei Leitziele: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen.

    Die Fähigkeit, andere Meinungen zu akzeptieren

    Nach der Begrüßung durch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und die Erste Kreisrätin Yvonne Hobro eröffnete Prof. Dr. Ellen Kollender mit einem Impulsvortrag zum Thema Ambiguitätstoleranz. Tenor: Die Fähigkeit, das Nebeneinander unterschiedlicher Meinungen und Perspektiven akzeptieren zu können, gilt als zentrale Voraussetzung für ein respektvolles, demokratisches Miteinander. 

    Kollender betonte, dass Ambiguität zwar manchmal „ausgehalten“ werden müsse, aber vor allem auch als Gewinn für gesellschaftliche Prozesse zu verstehen sei.

    Ohne Zuhören entsteht kein echter Dialog

    Claudia Kalisch würdigte das Engagement der Teilnehmenden in den Bereichen Demokratieförderung und Antidiskriminierungsarbeit ausdrücklich als essenziellen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Ihre Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und dafür, dass wir Vielfalt wertschätzen und Demokratie leben. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie braucht aktuell wieder mehr denn je unseren Einsatz.“

    Und die Oberbürgermeisterin ergänzte: „Unsere Demokratie braucht Vielfalt und damit auch unterschiedliche Perspektiven. Aber ohne Zuhören gibt es keinen echten Dialog. Wir müssen einander wieder mehr zuhören – nicht nur, um dann unsere eigene Meinung noch vehementer zu vertreten, sondern um zu verstehen, woher die andere Person kommt, welche Erfahrungen sie geprägt haben, welche Sorgen sie hat. All die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Meinungen darf aber niemals Toleranz gegenüber Intoleranz, Gegeneinander, Hass und Hetze bedeuten.“

    Viele Menschen im Landkreis stehen für demokratische Werte ein

    Diesen Aspekt teilt die Erste Kreisrätin Yvonne Hobro: „Toleranz bedeutet nicht, jede Haltung gutheißen zu müssen, sondern die Fähigkeit, andere Meinungen auszuhalten und sich sachlich mit ihnen auseinanderzusetzen – solange diese nicht menschenverachtend oder demokratiefeindlich sind. Die Demokratiekonferenz hat einmal mehr gezeigt: Im Landkreis engagieren sich viele Menschen mit großem Einsatz und Herzblut für unsere demokratischen Werte. 

    Dieses Engagement ist ein starkes Zeichen dafür, wie lebendig und vielfältig unsere demokratische Kultur ist. Dabei wurde auch deutlich, wie essenziell Toleranz für das demokratische Miteinander ist. Insbesondere dann, wenn unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen.“

    Info

    Die Teilnehmenden der Demokratiekonferenz tauschten sich u. a. über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im Bereich der Demokratieförderung aus. 
    Foto: Hansestadt Lüneburg

    Workshops zur lokalen Handlungsstrategie

    In der anschließenden Workshop-Phase arbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam an der Weiterentwicklung der lokalen Handlungsstrategie „Demokratie leben!“. Dabei wurde deutlich, wie wertvoll die interdisziplinäre Vernetzung für die Entwicklung und Umsetzung von Projekten und Formaten in diesem Themenfeld ist.

    Für die Zukunft wurden konkrete Projektideen zur Stärkung eines demokratischen, respektvollen Miteinanders in der Stadtgesellschaft entwickelt, darunter:

    • die Gestaltung niedrigschwelliger Begegnungsräume und Dialogformate zwischen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven
    • und Maßnahmen zur Stärkung von Diversity-Kompetenzen und Konfliktlösungsfähigkeiten für demokratische Aushandlungsprozesse.

    Dabei soll ein besonderer Fokus darauf liegen, die Teilhabe von Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und sozialen Herausforderungen zu fördern sowie Personen zu erreichen, die sich „abgehängt“ fühlen oder zunehmend das Vertrauen in die Demokratie und die Chancen von Vielfalt verlieren.