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    Pressemitteilung vom 15.11.2022

    Zukunftsperspektiven fürs Theater Lüneburg: Finanzielle Grundlagen gehen auf den Prüfstand – Aufsichtsrat will externe Berater bestellen

    LANDKREIS UND HANSESTADT LÜNEBURG. – Das Theater Lüneburg braucht wieder eine stabile finanzielle Basis – dabei soll eine externe Beratung helfen: Dieses Ziel verknüpft der Aufsichtsrat mit dem Wirtschaftsplan fürs Theaterjahr 2022/23, dem das Gremium gestern (Montag, 14. November 2022) einstimmig zustimmte. „Unser Theater in Lüneburg ist ein echter Standortfaktor – für unsere wachsende Region, für Kulturliebhaber, aber auch Familien mit Kindern“, sagen Landrat Jens Böther und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Klar ist: Wir als Träger möchten das Theater halten, doch dafür müssen wir die Finanzierung sichern.“ Bei dieser Aufgabe soll ein externes Beratungsunternehmen helfen, das Erfahrungen aus dem Kulturbereich mitbringt. Im November und Dezember beraten die Gremien von Kreis und Stadt über den Wirtschaftsplan und das weitere Vorgehen – zunächst im Ausschuss für Wirtschaft, städtische Beteiligungen und Digitalisierung der Hansestadt am 23. November 2022, dann im Finanzausschuss des Kreises am 30. November 2022.

    Mit dem Schritt stärken die Träger dem Theater den Rücken: „Als Intendant hat Hajo Fouquet ein gutes Gespür fürs Publikum bewiesen, gemeinsam mit Raphaela Weeke haben wir ein starkes Team in der Geschäftsführung“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Ingo Götz. „Das gilt ebenso für die Belegschaft, die einen Anspruch auf Klarheit für die kommenden Jahre hat.“ Der Blick von Außen durch das Beratungsunternehmen soll neue Perspektiven eröffnen: Welche Stellschrauben können gedreht werden? Was hat bei anderen Kultureinrichtungen funktioniert? Vor der Corona-Pandemie gehörte das Theater Lüneburg mit einer Auslastung von gut 85 Prozent zu den publikumsstärksten Häusern in Niedersachsen und konnte auch über Eintrittsgelder einen relevanten Eigenanteil zur Finanzierung leisten. „Unser Publikum und unser engagiertes Ensemble auf und hinter der Bühne sind ein echter Schatz, auf den wir bauen können“, sind Hajo Fouquet und Raphaela Weeke als Geschäftsführende sicher.

    Der Beratungsauftrag soll bis zum Jahresende ausgeschrieben werden, damit im Sommer 2023 bereits Ergebnisse vorliegen können. Darin sollen Zukunftsszenarien aufgezeigt werden, mit denen das Theater und seine Träger weiterarbeiten können. „Durch Corona und steigende Kosten hat sich ein strukturelles Loch im Budget gebildet“, sagt Landrat Jens Böther. Das Land sei seiner Verantwortung für die kommunale Kulturlandschaft bisher nicht ausreichend nachgekommen. „Um unser Theater zu halten, müssen wir nun handeln. Dauerhaft können wir als Träger alleine die Fehlbeträge nicht ausgleichen“, betont er. Denn auch Hansestadt und Landkreis Lüneburg leiden unter klammen Kassen, rechnen mit zweistelligen Millionenbeträgen im Minus.

    Claudia Kalisch, Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg, betont: „Unsere kulturellen Einrichtungen, allen voran unser Theater, sind wie ein Persönlichkeitsmerkmal für die Hansestadt. Es gibt eine ganz enge Bindung zum Publikum. Jung und Alt erfahren und genießen dort, die Welt auch mal mit anderen Augen zu sehen. Darum ist das Theater wichtig und darum setzen wir uns gemeinsam und mit allen Mitteln dafür ein, das Haus zu halten und ein solides Fundament zu schaffen."