Notunterkunft im Hanseviertel: Stadt richtet ab den Herbstferien weitere Sporthallen für Geflüchtete ein
HANSESTADT LÜNEBURG. – Nach dem neuen Gesamtverteilkontingent des Landes muss die Hansestadt Lüneburg bis März 2023 rund 1000 Geflüchtete neu aufnehmen und unterbringen. „Damit ist die dezentrale Unterbringung kaum noch möglich, weshalb nun weitere Sporthallen als Notunterkünfte eingerichtet werden müssen", sagt Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Lüneburg steht wie andere Oberzentren auch vor der besonderen Herausforderung, dass Wohnraum und Flächen für Container-Wohnanlagen knapp sind."
Eine Abfrage des Niedersächsischen Städtetages habe ergeben, dass die Situation aktuell in vielen Städten ähnlich sei. In der Hansestadt arbeitet die Verwaltung mit Hochdruck daran, die bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte zu verdichten und auszuweiten. Zusätzlich wird aktuell eine Fläche für Wohn-Container Am Bargenturm / Ecke Am Weißen Turm vorbereitet. Zusätzlich werden nach der Sporthalle im Grimm nun auch die Sporthallen der ehemaligen Schlieffen-Kaserne, im Hanseviertel gelegen, in Kürze als Notunterkunft für Geflüchtete hergerichtet.
Über diesen Schritt informierte am Mittwoch (28. September 2022) Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch Vertreter:innen vom Kreissportbund Lüneburg e.V., Sportbeirat Lüneburg und städtischem Sport-Ausschuss bei einem Gespräch im Rathaus. Die Vereine und die Leitungen der Schulen, die dort Sport treiben, wurden durch die Verwaltung informiert. Das ehemalige Kasernen-Gebäude im Hanseviertel umfasst zwei Zweifeld-Hallen. Die erste Halle wird ab voraussichtlich Mitte Oktober eingerichtet und etwa vier Wochen später bezogen. Die Vorbereitungen in der zweiten Halle starten etwas später. So müssen sich die Vereine erst mit Beginn der Wintersaison umstellen.
Voraussichtlich ab Mitte November könnten die ersten Geflüchteten, vor allem aus der Ukraine, dort ein Dach über dem Kopf finden. Insgesamt sind voraussichtlich 300 Plätze geplant. „Ich bedaure die Folgen dieser Entscheidung für den Schul- und Vereinssport“, sagt Oberbürgermeisterin Kalisch. „Leider haben wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine anderen Optionen.“
Und in Richtung Land gewandt betont sie: „Die angekündigte Schaffung von zusätzlich 1.400 Plätzen in der Landesaufnahmeeinrichtung des Innenministeriums begrüße ich als ersten Schritt ausdrücklich. Dies wird aber nicht reichen, um Städte wie Lüneburg signifikant zu entlasten. Hier erwarte ich vom Land deutlich mehr Unterstützung.“
Aktuell nutzen etwa zehn Vereine und vor allem die Kinder der Igel-Schule die Schlieffen-Hallen für Sport. Über etwaige Ausweichmöglichkeiten verständigen sich Sport- bzw. Schulverwaltung aktuell direkt mit den Schulen und Vereinen.
Die Hansestadt wird auch hier wieder eine Infoveranstaltung vor allem für Anwohner:innen und Nutzer:innen der Hallen anbieten, sobald weitere Details für die Nutzung feststehen. Den Termin macht die Verwaltung über ihre Internetseite, die städtischen Social-Media-Kanäle und Mitteilungen an die örtlichen Medien bekannt.

Die Sporthallen der ehemaligen Schlieffen-Kaserne, im Hanseviertel gelegen, werden in Kürze als Notunterkunft für Geflüchtete hergerichtet. . Foto: Hansestadt Lüneburg
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