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    Pressemitteilung vom 15.12.2022

    AGL bestellt zwei Zero-Emission-Kehrmaschinen mit Wasserstoffantrieb

    Presseinfo der AGL

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL), ein Unternehmen der Hansestadt Lüneburg, erbringt für die Stadt diverse kommunale Dienstleistungen, so auch die Stadtreinigung.

    Am Mittwoch, den 14. Dezember 2022, hat das Unternehmen für die Stadtreinigung zwei neue Zero-Emission-Kehrmaschinen mit Wasserstoffantrieb bestellt.

    Die AGL ist seit vielen Jahren mit ihrem Betrieb weitestgehend klimaneutral und energieautrak, da mit dem betriebseigenen Blockheizkraftwerk (BHKW) der Wärme- und Strombedarf des Unternehmens vollständig abgedeckt werden kann. Es wurden  2021 sogar 1,2 Mio. Kwh Strom in das öffentliche Netz eingespeist. 

    Im Bereich der Mobilität ist die AGL mit rund 20 Prozent ihrer Fahrzeugflotte, von rund 100 Kraftfahrzeugen, bereits emissionsfrei in Lüneburg unterwegs.

    Mit der Bestellung von zwei Großkehrmaschinen, die auch mit H2-Brennstoffzellen elektrisch angetrieben werden, wird die Dekarbonisierung des Betriebes vorangetrieben. Auch in Lüneburg wird somit der Einsatz von Wasserstoff in der Mobilität beginnen.

    Die Firma ENGINIUS GmbH, ein Tochterunternehmen der FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG, wird die Serienproduktion der kompakten Kehrmaschinen, mit Zero-Emissionsantrieb, auf Basis des Mercedes Atego, 2024 starten. Das Fahrgestell kommt von ENGINIUS aus Bremen, der Kehrmaschinenaufbau von FAUN Viatec aus Grimma.

    Das Besondere ist die Möglichkeit der Ladung von Strom und Wasserstoff, so dass die Fahrzeuge dann mit dem selbst erzeugten Strom betrieben werden können und zur Leistungs- und Reichenweitenerhöhung zusätzlich mit Wasserstoff betankt werden können. Damit können die Fahrzeuge bei Bedarf, wie die konventionell angetriebenen Fahrzeuge heute auch, intensiv zum Einsatz kommen.

    Die Anschaffung der beiden Kehrmaschinen im Wert von rund 1,7 Millionen wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert.

    Die Technologie ist insbesondere für die AGL von großem Interesse, da langfristig absehbar ist, dass Wasserstoff im Betrieb von Kläranlagen erzeugt werden könnte. Weltweit und auch in Deutschland sind dazu bereits verschiedene Technologien im Test. Mögliche Verfahren sind die Hydrolyse, die Plasmalyse oder die Elektrolyse. Im Kläranlagenbetrieb könnte z.B. ein Elektrolyseur betrieben werden, der neben Wasserstoff auch Wärme produziert, die z.B. in ein Wärmenetz eingespeist werden könnte. 

    Zudem entsteht im Prozess Sauerstoff der wiederum in der Abwasserreinigung eingesetzt werden könnte. Genutzt werden könnte zur Wasserstoffproduktion sinnvollerweise entsprechend aufbereitetes Abwasser und eben kein Trinkwasser. Benötigt wird zudem zusätzlich grüner Strom aus regenerativen Energien, auch wenn die AGL zunächst den schon heute erzeugten Überschuss an Strom einsetzen könnte.

    Der erzeugte Wasserstoff könnte in unterschiedlichster Art und Weise Verwendung finden, so z.B. in der Mobilität, als Substitut für Erdgas oder die Weiterverarbeitung zu Methanol und Ethanol, also auch zu e-fuels.

    Mit der Anschaffung der neuen Kehrmaschinen wird der Grundstein zur Umstellung der kommunalen Spezialfahrzeuge, wie z.B. auch den Kanalspülfahrzeugen, auf Zero-Emission-Antrieb gelegt.

    Info

    Michael Steenken (FAUN Vertriebsbeauftragter), Frank Fugel (AGL Bereichsleiter Betriebshof), Burkard Oppmann (FAUN Geschäftsführer, CSO) und Lars Strehse (AGL-Geschäftsführer). Foto: AGL