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    Pressemitteilung vom 18.12.2023

    Keine echte Alternative zum Neubau der Bahnstrecke Hannover – Hamburg: Hansestadt und Landkreis Lüneburg fordern Fakten beim Statustreffen zu Alpha-E

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Der Bahnverkehr für den Landkreis Lüneburg und in ganz Norddeutschland muss zuverlässiger und schneller werden – und dafür braucht es eine zweigleisige Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg. Diese Position vertraten Hansestadt und Landkreis Lüneburg heute (Freitag, 15. Dezember 2023) einmal mehr vor mehr als 120 Anwesenden beim Statustreffen zum Schienenausbauprojekt Alpha-E in Celle. 

    Eingeladen hatte der Projektbeirat Alpha-E gemeinsam mit Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies. Einig ist man sich in Hansestadt und Landkreis Lüneburg mit den übrigen Akteuren, dass eine Generalsanierung der stark befahrenen Strecke dringend notwendig ist – doch diese genügt nicht annähernd den Anforderungen, die an einen zukunftsfähigen Bahnverkehr in Norddeutschland gestellt werden.

    Dazu gehören auch die Ziele des Deutschland-Taktes. „Wenn Bund und Land die Verkehrswende ernst nehmen, brauchen wir jetzt endlich eine sachbezogene und ehrliche Diskussion zu einer möglichen Neubaustrecke“, betont Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Die Diskussion alleine auf die Ausprägung einer Generalsanierung der maroden Infrastruktur zu verlagern, macht keinen Sinn.“ 

    Seit rund einem Jahr liegen dem Bund ausführliche Untersuchungen der Deutschen Bahn zu den vier Streckenvarianten vor – Zeit, die Fakten auf den Tisch zu legen, finden Erste Kreisrätin Yvonne Hobro und Kreisrat Rainer Müller: „Pendlerinnen und Pendler aus unserem Landkreis leiden schon jetzt jeden Tag unter der Situation, weil die Strecke massiv überlastet ist. Das kann so nicht weitergehen – wir brauchen dringend Bewegung bei dem Thema. Ein Neubau muss als Option im Spiel bleiben.“

    Verkehrsminister Olaf Lies hingegen stellte in der Veranstaltung offen die Notwendigkeit einer Neubaustrecke in Frage. Offen und faktenbasiert über die Varianten zu Aus- und Neubau zu diskutieren, wie es Stadt und Landkreis fordern, sei für ihn daher ebenfalls nicht notwendig. „Das ist ausgesprochen bedauerlich, denn die Untersuchungen der Bahn zum Bestandsausbau, die im Gegensatz zu Alpha-E auf gesetzlichen Grundlagen ruhen, liegen ja vor“, kritisieren Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Erste Kreisrätin Yvonne Hobro. „Mit unserer Position lässt sich das nicht in Einklang bringen.“ Doch ein offener Dialog war von den Veranstaltern in Celle offensichtlich nicht erwünscht: Lediglich wenige Verständnisfragen waren zugelassen. „Ein Austausch auf Augenhöhe sieht anders aus“, so die Verwaltungschefinnen.

    Die Generalsanierung ist ein wichtiger Schritt, um die Strecke betrieblich verlässlicher zu machen. „Aber das wird am Ende nicht zu den Kapazitätssteigerungen führen, die es dringend braucht. Die Bahnpläne für die Sanierung mit weiteren Anforderungen wie z.B. aufwändige Planfeststellungsverfahren aufzuladen, führt zu neuen Verzögerungen – für die Menschen in der Region Lüneburg brauchen wir aber Tempo. Hier sollten sich bei der Optimierung alle auf das bereits Geplante, das Machbare konzentrieren“, so Hansestadt und Landkreis Lüneburg.


    Hintergrund

    Mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im November 2023 zum Bundeshaushalt liegen auch Infrastrukturprojekte wie der Bahnausbau aktuell auf Eis. Dies wurde bei dem Treffen in Celle deutlich. Für die Verkehrswende sind aber Investitionen insbesondere in die Bahnstrecken notwendig. „An der Strecke Hamburg – Hannover hängt der Bahnverkehr in ganz Norddeutschland bis nach Skandinavien. Wir sehen hier bundesweit eine hohe Priorität und hoffen, dass dies auch die Bundesregierung so sieht und schnell eine Lösung findet“, so Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Erste Kreisrätin Yvonne Hobro. 
     
    Mehr Informationen zum Thema sowie die Schreiben gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/alphae.

    Info

    (v.l.) vom Landkreis: Kreisrat Rainer Müller, Erste Kreisrätin Yvonne Hobro, von der Stadt: Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, der städtische Verkehrsdezernent Markus Moßmann sowie Jürgen Kipke, Fachbereichsleitung Mobilität.