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    Pressemitteilung vom 05.03.2024

    Frauenporträts von 1672: Sanierung des Pastorats auf dem St. Nikolaihof legt Deckenmalereien frei

    HANSESTADT LÜNEBURG. – Vier Frauenporträts sind an der Decke des Raums zu erkennen. Sie stellen vier Tugenden dar. Drei davon kann der Lüneburger Restaurator Markus Tillwick klar zuordnen: Geduld, Nächstenliebe und Weisheit. Das vierte Porträt ist kniffliger zu deuten. Es zeigt eine Frau, die einen Stab in der Hand hält und mit der anderen Hand einen Hund streichelt. „Wir nennen sie bislang die gute Hirtin und vermuten, dass sie für Schutz und Führung steht“, sagt Tillwick. Mit seiner Kollegin Inga Blohm hat er die Deckenmalereien im Organistenhaus auf dem St. Nikolaihof in Bardowick freigelegt und aufwendig restauriert.

    Organistenhaus wird mit Städtebaufördermitteln saniert

    Entstanden sind die Malereien vor rund 350 Jahren, als das sogenannte Pastorat errichtet wurde. Dort lebte einst die Pastorenfamilie. Schon seit Längerem wird das Gebäude, das sich im Besitz der Hospitalstiftung St. Nikolai befindet und derzeit saniert wird, für sozialen Wohnraum genutzt. 

    Vier Wohneinheiten gab es im Organistenhaus, deren sieben werden es nach abgeschlossener Sanierung sein, wie der projektleitende Architekt Renee Kunz vom Büro Angelis & Partner aus Wismar berichtet. Die Hochbauarbeiten sind in den letzten Zügen, sollen im Mai abgeschlossen sein. Rund 3,5 Millionen Euro kostet die Sanierung, etwa 50 Prozent stammen aus Mitteln der Städtebauförderung. Baulich begleitet werden die Arbeiten von der Hansestadt Lüneburg, die den Gebäudebestand für die Stiftung verwaltet.

    Abgeschlossen sind auf dem St. Nikolaihof bereits die Sanierungen der Kapelle, des Alten und Neuen Männerhauses sowie des Herrenpfründnerhauses. Der Projektkostenrahmen für die Sanierung des St. Nikolaihofes wurde bereits zweimal erhöht, weil jeweils entschieden wurde, dass nochmal Gebäude saniert werden sollen. Inzwischen beläuft sich der Kostenrahmen auf 16,7 Millionen Euro. Ein Anteil von 4,3 Millionen Euro stammt aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land. Den Rest trägt die Stiftung.

    Deckenmalereien sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden

    Aber nochmal zurück zu den Deckenmalereien: Diese sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Daher ist eine Idee, die entsprechende Wohneinheit aus der dauerhaften Vermietung herauszunehmen. Sie könnte als eine Art „Pilgerwohnung“ für einzelne Übernachtungen vermietet werden und ansonsten auch zu Aktionstagen geöffnet werden, zum Beispiel zum „Tag des offenen Denkmals“ oder zum „Tag der Städtebauförderung“. Die genauen Details befinden sich noch in der Abstimmung.

    Informationen zum St. Nikolaihof

    Im Jahr 1251 erstmals urkundlich erwähnt, blickt der St. Nikolaihof in Bardowick auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Heute dient er unter anderem als geförderter Wohnraum. Seine Bauten stehen unter Denkmalschutz. Sie werden mit Fördermitteln des Bundes, des Landes sowie Mitteln der Kommune und der städtischen Stiftung Hospital St. Nikolaihof (Eigentümerin) erhalten. 

    Info-Flyer herunterladen
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    St. Nikolaihof – Lebendige Nutzung in historischer Bausubstanz
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    Info

    Die freigelegten Deckenmalereien im Organistenhaus auf dem St. Nikolaihof.
    Foto: Hansestadt Lüneburg