HANSESTADT LÜNEBURG. – „Volksschule V/Kaltenmoor“ – mit diesem Namen kann heute vermutlich fast niemand mehr etwas anfangen. Schließlich folgte bereits ein Jahr nach der Gründung die Umbenennung. Besser bekannt ist die Grundschule im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor unter ihrem heutigen Namen, den sie seit 1973 und damit bereits 50 Jahre lang trägt: Anne Frank. Das 50-jährige Bestehen der Anne-Frank-Schule feierten Lehrkräfte, Kinder, Familien und weitere Gäste am Donnerstag, 30. November, mit einem Winterfest.

„Sie legen seit nunmehr fünf Jahrzehnten den Grundstein für einen guten Start in das weitere Leben der Kinder“, sagte Bürgermeisterin Hiltrud Lotze. Sie überbrachte stellvertretend für Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch die besten Grüße und Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Hansestadt Lüneburg. „Dank Ihnen verlassen die Kinder die Schule mit dem Wissen, dass sie so angenommen werden, wie sie sind!“ Dem kann Florian Forster, Dezernent für Bildung, Jugend, Soziales und Kultur, beipflichten: „An der Anne-Frank-Schule wird Großartiges in Sachen Integration geleistet. Die Schule ist bunt, vielfältig und lebendig. Das Winterfest zum Ehrentag zeigt dies eindrucksvoll.“ Gerade in einem Stadtteil wie Kaltenmoor, der mit dem Ziel der sozialen Durchmischung geplant und entwickelt wurde, sei eine so aktive Grundschule von besonderer Bedeutung.

Die Anne-Frank-Schule ist eine der größten der elf Stadtgrundschulen. Seit 2003 ist sie Lüneburgs einzige teilgebundene Ganztagsgrundschule mit zwei verpflichtenden und zwei freiwilligen Tagen im Ganztagsunterricht. 360 Kinder aus mehr als 20 Nationen besuchen die Schule aktuell und werden von rund 40 hauptamtlichen Lehrkräften, Sozialarbeiter:innen und pädagogischen Mitarbeitenden unterrichtet und betreut. Hinzu kommen etwa 20 externe Mitarbeitende sowie viele ehrenamtliche Helfer:innen.

Die Vielfalt der Zusammensetzung, der verpflichtende Ganztagsunterricht sowie die Kooperation mit externen Partner:innen biete ein unglaubliches Potenzial für die Gestaltung des Schullebens, sagt Schulleiterin Daniela Tiesing. Die soziokulturelle Durchmischung sei schulische Herausforderung und Stärke zugleich. Als Stärken der Schüler:innen nennt die Schulleiterin deren Unbefangenheit, Freude, Begeisterungsfähigkeit und Neugierde, mit der sie sich dem Schulalltag stellen. Das Leitbild und die pädagogische Haltung an der Anne-Frank-Schule werden passenderweise von einem Zitat ihrer Namensgeberin geprägt: „Jeder Mensch ist gleich viel wert.“

Hier sind einige Meilensteine aus 50 Jahren Anne-Frank-Schule im Überblick:

1972: Gründung der Volksschule V/Kaltenmoor

1973: Umbenennung in Anne-Frank-Schule auf Initiative der Schule

1986: Einweihung des Schulkindergartens (heute die Starterklasse für schulpflichtige, aber noch nicht schulreife Kinder)

1993: Einweihung des neu gestalteten Schulhofs

1994: Anne-Frank-Schule wird „Volle Halbtagsschule“, u.a. mit zusätzlichen Lehrerstunden

2003: Anne-Frank-Schule wird – im Zuge der schrittweisen Einführung der Ganztagsschule – Lüneburgs erste teilgebundene Ganztagsschule, begleitet von Baumaßnahmen

2007: Abschluss der Baumaßnahmen zur Ganztagsschule inkl. Einweihung der Mensa

2010: Anne-Frank-Schule wird in eine „verlässliche Grundschule mit teilgebundenem Ganztagsunterricht“ umgewandelt.

2015: Aufnahme zahlreicher syrischer Flüchtlingskinder

2017: Beginn der Schulhoferneuerung

2022: Beginn der Umbau- und Neubauarbeiten für einen Hort an der Anne-Frank-Schule

2022: Aufnahme weiterer Flüchtlingskinder aus der Ukraine